Vor allem kurz vor dem Anpfiff hatte das Großaufgebot der Polizei Mühe, die etwa 4800 angereisten Rostock-Fans in Schach zu halten. Beim Anmarsch der Hansa-Anhänger wurden die Beamten massiv mit Flaschen und pyrotechnischen Produkten beworfen. Insgesamt wurden 22 Polizisten leicht verletzt, 17 von ihnen erlitten jeweils ein Knalltrauma. Vier Rostocker wurden vorläufig festgenommen. Das gab die Leipziger Polizei bekannt.
Zu Ausschreitungen war es auch in den Eingangsbereichen des Stadions gekommen. Etwa 200 Rostocker hatten versucht, sich ohne Einlasskontrolle Zutritt zu verschaffen. Dabei wurde ein Eingangstor schwer beschädigt und Sicherheitskräfte immer wieder körperlich angegriffen. "Die massiven Störungen bzw. die Erstürmung des Stadions war nur durch den Einsatz starker Polizeikräfte und den Einsatz von Reizstoffen zu verhindern", teilte die Leipziger Polizei in einer Pressemitteilung mit.
Keine Vorkommnisse nach Spielende
Während des Spiels und beim Abmarsch sei es jedoch zu keinen weiteren nennenswerten Vorkommnissen gekommen. Insgesamt hatten 23.421 Besucher das Spiel verfolgt, das im Vorfeld vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) als Hochsicherheitsspiel eingestuft worden war. Aufgrund der finanziellen Unterstützung durch einen Brause-Hersteller hegen Teile der Hansa-Fans eine tiefe Abneigung gegen RB Leipzig.
Hansas Klub-Verantwortliche hatten mit einem Appell auf der Vereins-Internetseite an die eigenen Fans versucht, etwas an Brisanz aus dem Spiel zu nehmen: "Lasst uns dafür sorgen, dass wir nach diesem Spieltag stolz auf unseren Verein sein können." Hansa gilt in Sachen Fan-Gewalt als Wiederholungstäter.