Hansa Rostock

Drittligist droht Punktabzug

Sportlich hat Hansa Rostock am vergangenen Wochenende gerade noch einmal die Kurve bekommen, doch finanziell befindet sich die Hansa-Kogge in Schieflage. Wieder einmal. Wie der Fußball-Drittligist mitteilte, könnte auf den Verein aufgrund einer neuen Liquiditätslücke von einer Million Euro Euro sogar ein Punktabzug zukommen. Immerhin: Eine Insolvenz drohe angeblich nicht, dennoch stünden "stürmische Zeiten" bevor.

"Nach derzeitigem Stand müssen wir damit rechnen, dass uns als Vertragsstrafe zwei Punkte in der laufenden Saison abgezogen werden und wir etwa 25.000 Euro Strafe bezahlen müssen", schrieb Hansas Vorstandsvorsitzender Michael Dahlmann in einer Information an die Vereinsmitglieder. Zwar erklärte er in dem Schreiben, das dem SID vorliegt, dass er hoffe, dass Szenario vermeiden zu können: "Allerdings kann ich Ihnen das nicht garantieren."

Minus von fast 1,6 Millionen Euro

Grund für die neuen Probleme seien "Altlasten" der vorherigen Vereinsführung, so die Darstellung. Erst seit Februar leitet Dahlmann die Geschicke beim einstigen Bundesligisten. Anstatt des beim Lizenzierungsverfahren prognostizierten negativen Jahresergebnisses für 2012/2013 von 500.000 Euro habe der Abschluss ein Minus von fast 1,6 Millionen Euro ergeben. Ursache für den größeren Fehlbetrag seien geringere Zuschauerzahlen und fehlende Anpassungen nach dem Zweitliga-Abstieg 2012 gewesen.

Eine Insolvenz, so Dahlmann, stünde jedoch nicht im Raum, da "wir umfangreiche Sanierungsmaßnahmen eingeleitet und teilweise umgesetzt haben, die uns bereits im laufenden Betrieb entlasten, im Rahmen des DFB-Lizenzierungsverfahrens allerdings keine Berücksichtigung finden". Bereits vor einigen Monaten hatte der Klub einige drastische Sparmaßnahmen angekündigt, so gab es unter anderem auch Entlassungen.

"Gefühlt medial zwei- bis dreimal entlassen worden"

Ein möglicher Punktabzug könnte auch die am vergangenen Samstag neu gewonnene sportliche Aufbruchsstimmung trüben. Gegen den Halleschen FC hatten die Rostocker durch ein 2:1 in Unterzahl ihrem Trainer Andreas Bergmann vorerst den Job gerettet. Und turbulente Tage glücklich beendet.

"Es war keine einfache Woche, wenn man gefühlt medial zwei- bis dreimal entlassen worden ist", sagte Bergmann im NDR: "Ich gehe davon aus, dass ich jetzt eine ruhigere Woche habe." Medienberichten zufolge war der Rauswurf Bergmanns angeblich noch vor dem Spiel gegen Halle beschlossene Sache gewesen. Es bewahrheitete sich jedoch nicht.

Momentan hat der Tabellen-14. mit 18 Punkten sechs Zähler Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Selbst bei einem Punktabzug hätte das Team also noch zumindest ein kleines Polster.