Neben dem heutigen Schalker Bundesliga-Profi sind beispielsweise mit Patrick Fabian, Jonas Acquistapace, Fabian Holthaus, Onur Bulut, Selim Gündüz oder Mirkan Aydin weitere VfL-Eigengewächse im Profibereich gelandet und gehören zum Zweitliga-Kader der Blau-Weißen.
"Ich bin ein Bochumer Junge"
Da kommt es nicht von ungefähr, dass Bulut, Aydin und Co. für die aktuellen Nachwuchsspieler des VfL große Vorbilder sind. Auch U19-Spieler Hari Coric träumt von einer Profikarriere an der Castroper Straße. „Das ist mein großes Ziel. Ich bin ein Bochumer Junge und will im rewirpowerSTADION auflaufen“, betont der 17-Jährige.
Der Sohn serbischer Einwanderer, dessen Vater Adil in der Heimat ein Kampfsportprofi war, gibt alles für seinen großen Traum. So kommt es nicht selten vor, dass das pfeilschnelle Kraftpaket von 1,82 Metern nach verlorenen Spielen auch Zusatzschichten einlegt. „Ich hasse Niederlagen. Da kann es schon vorkommen, dass ich nach einem schlechten Spiel ein Aggressions-Training einlege. Das hilft aber auch nur, bis ich zuhause bin“, schmunzelt Coric.
Mit Vater Adil hat er seinen größten Fan aber auch Kritiker immer an seiner Seite. „Mein Vater war Karate-Profi und weiß genau, was ich machen muss, um im Sport erfolgreich zu sein.“ In der aktuellen Saison muss Coric senior mit seinem Filius nicht sonderlich hart ins Gericht gehen. Zehn Spiele, vier Tore, eine Vorlage – eine ordentliche Ausbeute für einen Linksaußen. „Es geht immer besser. Ich bin nie zufrieden. Auch als Mannschaft müssen wir uns verbessern. Es kann nicht sein, dass wir in Spielen wie gegen Mönchengladbach oder Leverkusen in der Schlussphase versagen. Wir haben so viele gute Spieler in unseren Reihen, da ist der momentane fünfte Platz enttäuschend. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir noch eine erfolgreiche Saison spielen werden.“
International gefragter Nachwuchskicker
Nicht zuletzt Corics Torgefahr und sein unbändiger Wille haben auch die Konkurrenz hellhörig gemacht. Nach RS-Informationen sollen nicht nur diverse Bundesliga-Klubs sondern auch Vereine von internationalem Format wie der PSV Eindhoven oder der RSC Anderlecht den einstigen Kicker des FSV Witten, der seit der U15 für den VfL aktiv und bis zum Sommer an die Bochumer gebunden ist, beobachten. „Ich habe davon gehört. Das ehrt und pusht mich natürlich noch mehr. Klar ist aber auch, dass ich Schritt für Schritt denken muss. Ich weiß, dass ich noch viel lernen muss. Bochum ist mein erster Ansprechpartner und ich will unbedingt beim VfL den Sprung schaffen.“
Defizite im Defensivverhalten
Darüber ist Alexander Richter natürlich erfreut. Der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des VfL weiß nämlich um die Stärken des Talents. „Er ist ein guter Junge, der seine Stärken im technischen Bereich hat.“ Dennoch gibt es etwas, woran Coric arbeiten muss, wenn er ein ganz Großer werden will. „Vor dem Tor zeigt er zu oft Nerven. Da fehlt mir die Effizienz. Auch das Defensivverhalten muss er verbessern“, gibt Richter zu verstehen.
Trotzdem möchte der Bochumer Nachwuchsleiter den Perspektivspieler an den Verein binden und den Vertrag mit ihm verlängern. „Wir befinden uns mit Hari in Gesprächen“, erklärt er und kann sich gut vorstellen, dass der VfL nicht der einzige Interessent ist. „Ich weiß nicht, wer da dran ist. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass Hari für andere Klubs interessant ist. Es ist ja gang und gäbe, dass sich die Konkurrenz auch unsere Jungs anschaut, vor allem hier im Ruhrgebiet.“ Doch Richter glaubt, dass Bochum gute Chancen hat, Coric an sich zu binden. „Er wohnt in Witten, identifziert sich voll mit dem VfL Bochum und wir werden versuchen, ihm ein gutes Paket zu schnüren, damit er seinen nächsten Schritt bei uns macht.“
Auch Corics Berater, Makram Naceur von der Agentur "Together For You", ist von seinem Schützling überzeugt und würde Coric gerne weiter im VfL-Trikot sehen: "Hari ist ein großes Talent, das noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung ist. Wir würden uns freuen, wenn wir gemeinsam mit dem VfL Bochum weiter an Haris Entwicklung arbeiten."