Denn der 1. FC Köln hat unlängst einen Club der FC-Legenden gegründet. Der Club der Legenden soll künftig Persönlichkeiten aus allen Epochen der Vereinsgeschichte in einem Netzwerk vereinen. „Es geht darum, Spieler, die den Verein geprägt haben und den Geißbock im Herzen tragen, künftig enger an den Klub zu binden“, erklärt Stephan Engels.
Engels ist nicht nur Trainer der Traditionsmannschaft des 1. FC Köln, sondern auch Koordinator und treibende Kraft des neuen Projekts. „Der FC ist mit der Idee verdiente Spieler intensiver am Vereinsleben zu beteiligen auf mich zugekommen. Im November war die Auftaktveranstaltung“, erklärt Engels. „Ich habe sofort zugesagt. Denn unser FC hat seine ganz eigene Tradition, Historie und Identität. Und die lebt natürlich auch und gerade durch uns frühere Spieler.“
Mit Bernd Cullmann, Carsten Cullmann, Jürgen Glowacz, Jonas Hector, Matthias Hönerbach, Harald Konopka, Pierre Littbarski, Dieter Prestin, Matthias Scherz, Toni Schumacher, Karl-Heinz Thielen, Tony Woodcock und Herbert Zimmermann sind mehr als eine ganze Mannschaft dem Aufruf zur konstituierenden Sitzung in einem Restaurant gefolgt. „Tradition pflegen, Zukunft gestalten“ lautet das Motto des Clubs der FC-Legenden verrät Engels. „Künftig wollen wir gerne noch viele weitere Spieler wie zum Beispiel Toni Polster mit einbinden, um auch dem bundesweiten und darüber hinaus gehenden Interesse am 1. FC Köln gerecht zu werden. Und natürlich werden auch Ikonen wie Wolfgang Overath dabei sein.“
Die Idee ist aber nicht nur Fanclubs zu besuchen oder bei Veranstaltungen mit Partnern oder Förderern seinen Herzensklub zu vertreten. Es gehe auch darum, sein umfangreiches Wissen dem Verein zur Verfügung zu stellen, verdeutlicht Engels. Hier stehe man bereits im Austausch mit den Verantwortlichen. Die Tradition sei ein echtes Pfund, mit dem man sich gegenüber anderen Mitbewerbern abgrenzen kann.
Dieses Turnier verkörpert geradezu gelebte Geschichte im NRW-Fußball. Es ist für uns als Spieler immer einer der Höhepunkte des Jahres
Stephan Engels
Der heute 64 Jahre alte ehemalige Nationalspieler Engels hat 294 Pflichtspiele für den 1. FC Köln absolviert. Er wurde 1982 und 1989 zweimal mit dem FC Vizemeister und gewann 1983 den DFB-Pokal mit seinem Klub. 1986 erreichte er mit dem Klub aus der Domstadt die Endspiele um den UEFA-Pokal (1:5, 2:0) gegen Real Madrid. Zudem nahm er 1982 an der Fußballweltmeisterschaft in Spanien teil. Seit vielen Jahren betreut Engels die Traditionsmannschaft des 1. FC Köln. Natürlich auch beim NRW-Traditionsmasters. „Dieses Turnier verkörpert geradezu gelebte Geschichte im NRW-Fußball. Es ist für uns als Spieler immer einer der Höhepunkte des Jahres“, macht Engels klar.
Am liebsten würde er sich in der Westenergie SPORTHALLE MÜLHEIM selbst das FC-Trikot überziehen. „Bei unseren Spielen auf Rasen schaffe ich auch meistens noch eine Halbzeit“, sagt Engels stolz. Aber in der Halle sei es schwieriger, in diesem Alter noch auf dem Feld zu stehen. „Mal schauen, ob ich wenigstens noch für einige Minuten mitkicken kann“, überlegt er laut. Die Lust sei groß. An der Bande sei er aber auf jeden Fall anzutreffen. Und verspricht mit Bernd Cullmann und einem echten Deutschen Meister weitere tatkräftige Unterstützung.
„Bulle“ Wolfgang Weber wurde mit dem 1. FC Köln 1994 Deutscher Meister. Es war der erste ausgespielte Meistertitel der gerade zur Saison 1963/64 neu gegründeten Bundesliga überhaupt. Inzwischen ist Weber 80 Jahre alt. Aber wie heißt es in der Kult-Hymne der Kölner Band Höhner?: „Mer stonn zo Dir FC Kölle”. Das gilt für den Club der FC-Legenden – wie für die vielen Fans des so anderen Vereins vom Rhein.