Denn vor voller Hütte und insgesamt 2500 Zuschauern konnte der Vorjahressieger seinen Titel erneut nicht verteidigen. Im letzten Jahr hatte sich RWE den Titel geholt, in diesem Jahr mussten die Essener trotz eines 8:2-Sieges gegen RWO im letzten Match die Sachen schon nach der Vorrunde packen. Essens Markus John musste eingestehen. „Der Knackpunkt war die Partie gegen den MSV, die wir 1:5 verloren haben. Trotzdem hatte RWE wieder die besten Fans in der Halle, aber das ist ja immer so.“
Den Pokal für den Torjäger des Tages durfte Bochums Peter Peschel in Empfang nehmen, als bester Spieler des Turniers wurde Wosz ausgezeichnet. Auch Oberhausens Markus auf der Heiden wurde eine besondere Ehre zuteil: Er bekam die Trophäe des besten Torhüters überreicht.
Doch jubeln durften am Ende die Anhänger des VfL Bochum. Und das absolut verdient, da waren sich am Ende alle einig. Angeführt von der „Zaubermaus“ Darius Wosz fackelte der VfL ein wahres Offensiv-Feuerwerk ab. Bereits nach der Vorrunde hatten die Bochumer 17 Buden auf dem Konto. Im Halbfinale war RWO dem Tempo des VfL nicht gewachsen, im Finale musste der VfL aber ins Neunmeterschießen gegen Gladbach. Hier hielt Klaus Schlapka zwei Schüsse der „Fohlen“, ehe René Weiher den entscheidenden Neunmeter versenkte.
Bochums Peter Peschel erklärte nach der Pokalübergabe: „Wir hatten auch eine gute Truppe beisammen, in der sich alle das ganze Jahr auf das Turnier gefreut haben. Wir hatten sehr viele Offensive auf dem Platz und spielen daher immer nach vorne. Schön, dass das am Ende auch zum Sieg gereicht hat.“ Und den Titel widmete der Ex-Profi vor allem seiner Tochter Caprice, die mittlerweile eine Art Maskottchen für die Bochumer geworden ist. „Sie ist jedes Jahr dabei, das freut mich sehr.“
Oberhausens Keeper Markus auf der Heiden bilanzierte: „Die Halle war noch voller als in den letzten Jahren, das macht einfach Spaß. Wir hatten eine bunt zusammen gewürfelte Truppe und einige Neuzugänge dabei gehabt. Dafür haben wir uns aber sehr schnell gefunden.“
Schon früher war für die Schalker Schluss. Und S04-Kultkicker Günter Schlipper fasste zusammen: „Es ist an so einem Tag nicht das Wichtigste, wer gewinnt. Viel wichtiger ist, dass die Zuschauer und wir Spieler Spaß hatten und alle unverletzt nach Hause gekommen sind.“
Der ehemalige königsblaue Spielmacher gab auch schon nach dem ersten Kick über 15 Minuten unumwunden zu: „Ich bin schon ganz schön kaputt. Mir persönlich traue ich nicht mehr viel zu.“ Er hoffte, dass seine Teamkameraden fitter sind als er - doch da lag er daneben, wie die Ergebnisse bewiesen.
Nicht viel besser als dem S04 erging es den Mülheimer Allstars. Publikumsliebling Willi Landgraf, der für die Allstars an den Start fing, bilanzierte trotz der nicht optimalen Voraussetzungen seines Teams zufrieden: „Wir haben so noch nie zusammen gespielt, dafür hat das ganz gut geklappt. Im nächsten Jahr sind wir ganz vorne dabei. Zudem waren die Zuschauer fantastisch, die Stimmung in der Halle war richtig gut.“
Was vor allem dem BVB nicht viel brachte, daher musste Michael Lusch nach dem Ausscheiden erkennen: „Wir wussten, wie schwer es in unserer Gruppe mit dem Weiterkommen werden kann. Hier war alles auf des Messers Schneide. In den entscheidenden Momenten haben wir die Nerven nicht behalten.“
Wie es besser geht, zeigte der Turnierneuling aus Gladbach. Peter Wynhoff fasste nach dem Premierenauftritt seiner Weisweiler-Elf zusammen: „Das ist ein super Turnier, man sieht, wie die Zuschauer das annehmen. Es ist alles klasse organisiert, das hat uns richtig gefallen.“