Vor fast genau 20 Jahren, am 19. Juni 2004, traf die Deutsche Nationalmannschaft im zweiten Vorrundenspiel der EURO 2004 auf Lettland. Eine Pflichtaufgabe für die DFB-Elf, die sich mit einem 1:1 gegen die Niederlande in eine gute Ausgangslage für das Erreichen der K.O-Runde gebracht hat.
Mit einem Sieg gegen den 53. der FIFA-Weltrangliste hätte Deutschland die Weichen stellen können für den Viertelfinal-Einzug. Schließlich wartete mit Tschechien im Gruppenfinale wieder eine ernstzunehmende Hürde. Doch es kam anders: Deutschland verzweifelte an Lettland und brachte den Ball nicht über die Linie, die Partie endete 0:0.
Die Balten rührten in der Defensive Beton an und lauerten auf schnelle Konter. Mit Erfolg: An dem lettischen Bollwerk biss sich die Elf von Teamchef Rudi Völler die Zähne aus. Die Letten zogen ihr Spiel durch und hatten sogar gute Möglichkeiten für ein Tor. Ein historischer Punktgewinn für den großen Underdog, ein großer Dämpfer für den amtierenden Vizeweltmeister.
"Das Duell gegen Lettland war ein Killer, denn die haben mit dem Bus und allem, was sie hatten, vor dem Tor geparkt. Wir haben es nicht geschafft, kreativ zu sein und viele Chancen zu erspielen. Das war kein tolles Spiel. Und so waren wir vor dem dritten Spiel gegen die Tschechen, die schon durch waren, brutal unter Druck", blickte Stürmer Fredi Bobic, der gegen die Balten sein letztes Länderspiel bestritt, bei "Transfermarkt.de" auf das enttäuschende Remis zurück.
Das einzig Gute: Aus eigener Kraft hätte sich die deutsche Mannschaft nach wie vor den Viertelfinal-Einzug sichern können mit einem Sieg gegen das schon qualifizierte Tschechien im abschließenden Gruppenspiel. Doch es folgte die nächste große Enttäuschung: Gegen eine B-Elf der Tschechen unterlag das DFB-Team mit 1:2 (1:1) und schied damit zum zweiten Mal in Folge in der Gruppenphase einer Europameisterschaft aus.
Die Geschichte der EM 2000, sie sollte sich wiederholen. Der "Spiegel" urteilte damals treffend: "Deutschland spielt zwei Jahre vor der WM im eigenen Land nur noch eine Statistenrolle in Europa." Für Völler, der heute als Sportdirektor für den DFB tätig ist, war nach diesem Turnier als Teamchef Schluss und es kam zu einem großen Umbruch für die anstehende WM 2006.