Die Relegation zur Fußball-Bundesliga hat schon viele Geschichten geschrieben, ab Donnerstag wird ein weiteres Kapitel folgen.
Im ersten Relegations-Showdown trifft der Bundesliga-16. VfL Bochum auf den Zweitligadritten Fortuna Düsseldorf (20.30 Uhr/Sky und Sat.1). Für den VfL ist es die dritte Teilnahme an den Relegationsspielen. Einmal setzten sich die Bochumer nach Hin- und Rückspiel durch, einmal scheiterten sie - auf dramatische Weise.
In der Saison 2010/2011 gelang Borussia Mönchengladbach mit Trainer Lucien Favre eine beeindruckende Wende. Die bereits totgesagten Gladbacher holten in zwölf Partien unter der Regie des Schweizers 20 Punkte und retteten sich in die Relegation gegen den VfL Bochum, der die Zweitliga-Saison auf Rang drei beendete. Im Hinspiel schockte Igor de Camargo die Bochumer mit seinem Tor spät in der Nachspielzeit. Im Rückspiel an der Castroper Straße glich Gladbachs junger Shootingstar Marco Reus die Bochumer Führung aus und hielt die Fohlen tatsächlich in der Bundesliga.
Für den VfL ein bitterer Abschluss einer eigentlich erfolgreichen Saison. Lieber werden die Anhänger des Revierklubs da auf die Spielzeit 1989/90 zurückblicken, als Bochum erstmals an der Relegation teilnahm. Parallelen zur aktuellen Saison sind durchaus vorhanden. Beide Male landete der VfL am Ende auf Platz 16 in der Bundesliga. Damals hatten die Bochumer den Klassenerhalt vor dem 34. Spieltag allerdings nicht mehr in der eigenen Hand. Sie gewannen zwar ihr letztes Saisonspiel mit 2:0 gegen den Karlsruher SC, doch weil Konkurrent Borussia Mönchengladbach parallel ein Remis holte, musste das Team von Cheftrainer Reinhard Saftig den Gang in die Relegation antreten.
Am 24. Mai 1990 kam es schließlich zum Duell mit dem 1. FC Saarbrücken, der die Spielzeit auf dem dritten Rang im Unterhaus abschloss. Das Hinspiel im Ludwigsparkstadion war eine knappe Angelegenheit, mit dem besseren Ende für den Revierklub. Dank eines Tores von Kultkicker Thorsten Legat, der vom Punkt traf, gewann der VfL knapp mit 1:0 und erspielte sich eine gute Ausgangslage für das Rückspiel.
Nicht weniger spannend ging es drei Tage später an der Castroper Straße zu. Vor 25.000 Zuschauern gingen die Saarländer in der 49. Minute in Führung. Der spätere Bundesliga-Star Anthony Yeboah erzielte den Treffer und schürte Hoffnungen auf den Aufstieg. Doch Uwe Leifeld hatte das letzte Wort und sicherte mit seinem Tor in der 76. Spielminute den Klassenerhalt für die Bochumer.