Beim FC Schalke 04 machten sie ihren ersten Schritte im Profigeschäft, 2014 wurden sie in Brasilien mit der deutschen Nationalmannschaft Weltmeister: Benedikt Höwedes (30) hat an der Seite von Mesut Özil (29) viel erlebt und den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Den aktuellen Wirbel um seinen ehemaligen Teamkollegen erlebt Höwedes derzeit nur als Zuschauer aus der Ferne. Der Verteidiger spielte nach einem Seuchenjahr beim italienischen Meister Juventus Turin in der Planung von Bundestrainer Joachim Löw keine Rolle. Den dramatischen 2:1-Sieg der Deutschen gegen Schweden sah Höwedes im Urlaub in Portugal.
Meckern ist immer einfach, selbst es besser zu machen als Mesut auf dem Platz, gelingt kaum jemanden auf der Welt
Benedikt Höwedes über Mesut Özil
Dem 30-Jährigen, der nach seiner Turin-Ausleihe weiterhin auf Schalke unter Vertrag steht, ist nicht entgangen, dass Mesut Özil als Konsequenz aus dem enttäuschenden Auftaktspiel gegen Mexiko (0:1) auf die Bank verbannt wurde. Der deutsche Spielmacher wurde scharf kritisiert und Löw entschied sich erstmals gegen ihn. Im Interview mit "Eurosport" betont Höwedes, dass das Turnier für Özil deshalb noch nicht gelaufen ist. "Mesut hat immer gezeigt, zu welchen außergewöhnlichen Leistungen er im Stande ist. Aber auch Marco Reus hat mit seinem Einsatz gezeigt, dass er topfit ist. Der Bundestrainer hat die Qual der Wahl gegen Südkorea."
Für Höwedes ist die Kritik am Mittelfeldspieler von Arsenal London überzogen. Er gibt seinem langjährigen Teamkollegen Rückendeckung: "Mesut ist ein Spieler, der den Unterschied macht, zu Geniestreichen fähig ist und dies immer wieder unter Beweis gestellt hat", sagt Höwedes und wendet sich an die Kritiker: "Meckern ist immer einfach, selbst es besser zu machen als Mesut auf dem Platz, gelingt kaum jemandem auf der Welt."
Das Freistoßtor von Toni Kroos in der fünften Minute der Nachspielzeit gegen die Schweden hat Deutschland im Turnier gehalten. Trotz des holprigen Starts glaubt Höwedes nach wie vor an einen positiven Turnierverlauf der Deutschen. Die Schalke-Legende zieht einen interessanten Vergleich: "Das späte Tor gegen Schweden erinnert mich ein wenig an das Spiel gegen Polen bei der WM 2006, als durch die Flanke von Odonkor ein Ruck durch die Mannschaft und die Nation gegangen ist. Ich würde mich freuen, wenn dies auch 2018 gelingen würde."