Bafana Bafana besiegte den desolaten Vizeweltmeister Frankreich verdient mit 2:1 (2:0), schied allerdings trotz der Schützenhilfe von Uruguay beim 1:0 gegen Mexiko als erster Gastgeber der WM-Geschichte bereits in der Vorrunde aus.
Die zerstrittene Equipe Tricolore hinterließ zwei Tage nach ihrer Spielerrevolte wegen des Rauswurfs von Nicolas Anelka erneut einen katastrophalen Eindruck. Als siegloses Tabellenschlusslicht der Gruppe A müssen die Franzosen wie schon bei der WM 2002 und der EM 2008 bereits nach der Vorrunde den Heimflug antreten.
Beide Teams hatten nach ihren Niederlagen am zweiten Spieltag gegen Uruguay (3:0 gegen Südafrika) und Mexiko (2:0 gegen Frankreich) nur noch Minimalchancen auf den Achtelfinaleinzug. Tore von Bongani Khumalo (20. Minute) und Katlego Mphela (37.) hatten die Südafrikaner noch einmal hoffen lassen.
Eine Rote Karte gegen Frankreichs Yoann Gourcuff (25.), den die harte Entscheidung von Schiedsrichter Oscar Julian Ruiz Acosta (Kolumbien) nach einem Ellenbogeneinsatz gegen Macbeth Sibaya traf, beflügelte die Träume der Gastgeber zusätzlich. Der Anschlusstreffer durch Florent Malouda (70.) machte alle Chancen zunichte.
Vor 39.415 Zuschauern in Bloemfontein wehrte sich das Team des brasilianischen Trainers Carlos Alberto Parreira von Beginn an mit aller Macht gegen das Ausscheiden. Der Angriffsschwung wurde schnell belohnt, als Khumalo nach einer Ecke von Siphiwe Tshabalala zum umjubelten 1:0 einköpfen konnte. Frankreichs Torwart Hugo Lloris hatte den Ball unterlaufen und Abwehrmann Abou Diaby seinen Gegenspieler nahezu unbedrängt hochsteigen lassen.
Gegen zehn Franzosen nahm der Druck der Gastgeber weiter zu. Kurz nach dem 2:0 durch Mphela, der die komplette Verwirrung der französischen Hintermannschaft aus kürzester Distanz nutzte, sprach sich der Führungstreffer für Uruguay im Parallelspiel herum und schürte die Hoffnungen weiter.
Nach dem Seitenwechsel blieben die Südafrikaner am Drücker, hatten aber bei weiteren guten Chancen Pech im Abschluss. So traf Mphela nach Vorlage des überragenden Tshabalala mit einem Schlenzer in der 51. Minute nur den Pfosten. Sieben Minuten später musste Lloris all sein Können aufbieten, um einen weiteren Schuss des ebenfalls bärenstarken Mphela aus 25 m zu entschärfen. Als die Gelb-Grünen alles auf eine Karte setzten, traf sie der von Malouda erfolgreich abgeschlossene Konter von Le Bleus ins Mark.
Malouda, der bezeichnenderweise trotz nur 45 Minuten Einsatzzeit Bester seines Teams war, hatte zu jenen Spielern gezählt, die Domenech nach der Revolte zunächst auf die Bank verbannt hatte. Auch Kapitän Patrice Evra, der eine der treibenden Kräfte beim Trainingsboykott der Spieler am Sonntag nach dem Rauswurf von Nicolas Anelka war, blieb draußen. Ebenso Abwehrspieler Eric Abidal und Mittelfeldspieler Sidney Govou. Der Münchner Franck Ribery stand dagegen ebenso in der Anfangself wie Innenverteidiger William Gallas, der als einer der größten Domenech-Kritiker gilt.