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WM: Griechenland
Rehhagel braucht ein Wunder

WM: Griechenland braucht ein Wunder
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Olymp oder Hades, Achtelfinale oder Heimflug: Für Trainer Otto Rehhagel und Griechenland geht es heute gegen den WM-Favoriten Argentinien um alles oder nichts.

Nur mit einem klaren Sieg gegen die übermächtig erscheinenden Südamerikaner wäre den Griechen ihre erste Teilnahme an der K.o.-Runde sicher. Sonst muss Nigeria, das zeitgleich in Durban gegen Südkorea antritt, Schützenhilfe leisten. Bei einer Niederlage wäre für den Europameister von 2004 ohnehin alles aus.

"Argentinien ist eine absolute Weltklasse-Mannschaft. Sie sind klar besser als wir. Es wird sehr schwierig, aber wir haben noch eine Chance. Wir werden unser Bestes geben", versprach Rehhagel. Der 71-Jährige steht vor einer schwierigen Entscheidung: Mauern und hoffen oder stürmen und riskieren. Beim 2:1 gegen Nigeria, das das "Endspiel" gegen Argentinien erst ermöglichte, wich er erst nach dem 0:1 von seiner Defensivtaktik ab - und wurde belohnt.


"Argentinien hat die besten Spieler bei diesem Turnier. Aber es ist ganz einfach: Wir müssen nur Fußball spielen und im Duell Elf gegen Elf bestehen", sagte Stürmer Dimitrios Salpingidis, der mit dem Ausgleich gegen Nigeria für das erste griechische WM-Tor überhaupt gesorgt und die Wende eingeleitet hatte. Mittelfeldspieler Sakis Prittas ergänzte: "Wir müssen hinten sehr gut stehen und Argentinien irgendwie mit einem Tor überraschen."

Ein einziger Treffer könnte jedoch selbst im Falle eines Sieges nicht für das Weiterkommen reichen. Sollte Südkorea gegen Nigeria gewinnen, müsste Rehhagels Team die Argentinier auseinandernehmen und mit mindestens drei Toren Differenz siegen - ein aussichtsloses Unterfangen. Auch wenn der zweimalige Weltmeister, dem der Einzug ins Achtelfinale nur noch theoretisch zu nehmen ist, am Dienstag wohl viele seiner Stars schonen wird. Im Training veränderte Coach Diego Maradona die letzte Startaufstellung der "Albiceleste" auf bis zu sieben Positionen. "Bei uns ist jeder Spieler erste Wahl. Alle sind bereit und perfekt auf einen Einsatz vorbereitet", sagt Stürmer Sergio Agüero, der bisher im zweiten Glied stand, gegen Griechenland aber wohl von Beginn an auflaufen wird. Auch einen Schlachtplan hat sich Maradonas Schwiegersohn bereits zurechtgelegt: "Die Griechen werden alles geben. Wenn sie es wagen, uns anzugreifen, werden wir sie gnadenlos auskontern. Schließlich wollen wir die Gruppe gewinnen."

Auch Rehhagel, dessen neunjähriges Engagement in Griechenland bei einem Ausscheiden wohl beendet sein dürfte, und seine Mannen erwarten gegen Argentiniens B-Elf kein leichteres Spiel. "Sie haben 22 großartige Spieler - und Messi. Er ist noch einmal von einer ganz anderen Qualität", sagte Stürmer Pantelis Kapetanos und zitterte vor dem Weltfußballer. Im Gegensatz zu seinen Sturmkollegen Gonzalo Higuain und Carlos Tevez wird Messi auf eigenen Wunsch wohl auch gegen die Griechen keine Pause bekommen. Mindestens eine Halbzeit will der kleine Dribbelkünstler auf dem Feld wirbeln und endlich sein erstes Turnier-Tor erzielen. "Ich bin zwar noch nicht verzweifelt, aber schon ein wenig besorgt. Das Tor wird kommen", sagte der 22-Jährige.

Maradona ist von dem Einsatzwillen seines Lieblingsschülers begeistert. "Wir wollten Lionel schonen. Aber er will unbedingt spielen. Ich denke, es wäre eine Sünde, wenn man ihn der Mannschaft und den Fans vorenthalten würde", meinte der Coach und erwägt offenbar, Messi sogar als Mannschaftskapitän aufs Feld zu schicken. Argentiniens eigentlicher Spielführer Javier Mascherano bekommt eine Pause.

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