Im Klub Ersatz, für Serbien unverzichtbar: Torhüter Vladimir Stojkovic hat Serbien gegen Deutschland mit seiner Parade beim Handelfmeter von Lukas Podolski den ersten Triumph gegen Deutschland bei einer WM seit 48 Jahren gerettet - und in der Heimat Heldenstatus erreicht. "Beim Elfmeter habe ich gespürt, dass etwas in der Luft liegt. Ich habe mich auf meine Intuition verlassen - und mein Gefühl hat mich nicht getäuscht", sagte "Killer" Stojkovic.
Der "Spieler des Spiels" stieß mit der Parade für Serbien die schon verschlossen geglaubte Tür zum Achtelfinale wieder auf - und verdiente sich ein Extralob von Nemanja Vidic. "Das hat er richtig gut gemacht, ich danke ihm dafür", sagte der Verteidiger, der mit seinem Handspiel den Elfmeter verschuldet hatte, und fügte im Scherz an. "Ich habe ihm die Chance gegeben, bei der WM zu glänzen."
Im Vereinstrikot tat Stojkovic das zuletzt sehr selten. In der englischen Premier League ist er bei Wigan Athletic nur der zweite Mann, in der vergangenen Saison hat er nur vier Ligaspiele gemacht. Trainer Roberto Martinez schickte ihn nach Südafrika mit den Worten: "Ich freue mich, dass er bei uns bleiben will, obwohl er kein gutes Halbjahr hier hatte. Aber er muss bei der WM zeigen, was er kann." Das tat Stojkovic nun. Neven Subotic hatte es vorher geahnt. "Er ist unser großer Rückhalt und kann bei der WM groß rauskommen", sagte der Dortmunder. Das schien eine äußerst gewagte Prognose. Das letzte Mal war Stojkovic 2006 so eine Art Stammtorhüter, als er für Roter Stern Belgrad immerhin 21 Ligaspiele bestritt. Es folgte eine Odyssee über Nantes, Arnheim, Sporting Lissabon, Getafe und Wigan - nirgends setzte sich der 26-Jährige auf Dauer durch.
"Aber bei uns im Nationalteam ist auf ihn immer Verlass", sagte der Kölner Zoran Tosic über Stojkovic, der gegen die DFB-Elf bereits sein 35. Länderspiel bestritt. Siegtorschütze Milan Jovanovic dankte Stojkovic ebenso "für seine Parade" wie Subotic, dem der Keeper den "größten Sieg meiner Karriere" bescherte.
Mit weiteren Großtaten im abschließenden Gruppenspiel gegen Australien am Mittwoch in Nelspruit (20.30 Uhr/ARD und Sky live) soll Stojkovic den Einzug in die K.o.-Runde perfekt machen. Trainer Radomir Antic: "Der Sieg gibt uns den Glauben an uns selbst zurück. Wir sind nun in einer guten Position, haben unser Schicksal selbst in der Hand." Dank der Hände von Stojkovic.