Rot-Weiss Essen hat Rot-Weiß Oberhausen im Niederrheinpokal-Finale mit 3:0 (0:0) besiegt. 17.897 Zuschauer im nicht ganz ausverkauften Stadion an der Hafenstraße bildeten einen würdigen Rahmen.
Ein großes Thema war das Fernbleiben der Ultras von Rot-Weiss Essen. Manche fanden die Stimmung im Stadion dadurch schlechter, andere wiederum ursprünglicher und manche deswegen sogar besser. Auf jeden Fall gab es zwischendurch auch mal Lücken in der Anfeuerung, in denen die rund 2.000 mitgereisten RWO-Anhänger den Ton angegeben haben.
Das sah auch der Kapitän der Kleeblätter, Moritz Stoppelkamp, so. "Es war ein überragender Support von unseren Fans. Man hat des Öfteren nur die RWO-Fans gehört", lobte Stoppelkamp. "Das lag natürlich in der ersten Halbzeit auch an uns, weil wir da Essen nach den fünf Minuten den Zahn gezogen haben."
Der 37-Jährige selbst drehte zum Saisonabschluss nochmal richtig auf und war der beste Spieler seines Teams. Entsprechend enttäuscht war er nach dem Abpfiff. "Punkt eins: 3:0 ist zu hoch, definitiv. Punkt zwei: Bis auf die ersten fünf Minuten waren wir in der ersten Halbzeit sehr gut im Spiel und kamen dann auch gut aus der Pause und machen einen dummen Fehler beim Umschaltspiel, als wir nicht geordnet waren und kassieren so früh das 0:1. Das hat Essen in die Karten gespielt", analysierte der Ex-Profi.
Nach dem 0:2 habe man gute Gelegenheiten liegen lassen, das Spiel nochmal in eine andere Richtung zu drehen. "Dann haben wir alles nach vorne geworfen und hatten auch viele gute Flanken-Möglichkeiten und haben einfach den Ball nicht über die Linie gedrückt bekommen", ärgerte sich Stoppelkamp. "Das ist natürlich enttäuschend, weil wir uns viel vorgenommen haben. Ärgerlich. In der Halbzeit kamen wir in die Kabine und hatten das Gefühl, dass wir dran sind, dass wir da sind."
Im nächsten Jahr wolle man es erneut versuchen. Und das war die gute Nachricht für die RWO-Anhänger. Denn in dieser Verfassung kann Stoppelkamp auch in der kommenden Saison nochmal der große Leader sein. In der abgelaufenen Regionalliga-Saison hat der frühere Duisburger und Essener starke 15 Tore und zwölf Vorlagen erzielt. Im Niederrheinpokal kommen weitere fünf Treffer und drei Assists dazu. Nur im Finale hat es dann eben gegen den Drittligisten RWE doch nicht ganz gereicht.