Mit einem Schnitt von 16.448 Fans pro Heimspiel beendete Rot-Weiss Essen die Drittliga-Saison 2022/23 in der Zuschauertabelle auf Platz zwei – hinter Dynamo Dresden.
Voll wurde es an der Hafenstraße dann ein letztes Mal am Samstagnachmittag. Im Niederrheinpokal-Finale traf der Drittligist auf den Rivalen Rot-Weiß Oberhausen aus der Regionalliga West. Zu diesem Anlass pilgerten 19.000 Fans in den Essener Norden - das Stadion war damit ausverkauft.
In der 51. Minute wurde es dann erstmals so richtig laut. Nach einer mustergültigen Flanke von Sandro Plechaty traf Top-Torjäger Simon Engelmann per Kopf zum 1:0 und versetzte die Hafenstraße in Ekstase. Mit der ersten Chance hatte Engelmann eiskalt zugeschlagen und sein Team auf die Siegerstraße gebracht. "Wir hatten kaum Torchancen. Dann kam mal eine Flanke, ich habe den Schädel reingehalten und der Ball war zum Glück drin", freute sich Engelmann nach dem Abpfiff.
Weil RWE bis zum Schlusspfiff konsequent verteidigte und Oguzhan Kefkir (90.+2) per Elfmeter noch das 2:0 nachlegte, krönte sich Essen zum zehnten Mal in der Vereinsgeschichte zum Niederrheinpokal-Sieger. Entsprechend groß fielen die Feierlichkeiten nach dem Abpfiff aus.
Ich werde nie vergessen, wie die Fans mich hier gefeiert haben. Da hatte ich immer Gänsehaut. Das tut dann schon etwas weh, dass ich das in der Zukunft nicht mehr haben werde.
Simon Engelmann.
Auch der Top-Torjäger wurde wieder gebührend gefeiert. Es hallten "Simon Engelmann"-Sprechchöre durch das ganze Stadion an der Hafenstraße, auch schon bei seiner Auswechslung in der 89. Minute.
"Es war wieder einmal ein Gänsehaut-Moment, wie schon die ganzen drei Jahre. Ich werde nie vergessen, wie die Fans mich hier gefeiert haben. Da hatte ich immer Gänsehaut. Das tut dann schon etwas weh, dass ich das in der Zukunft nicht mehr haben werde", zeigte sich der 34-Jährige von seiner emotionalen Seite.
Denn: Das Kapitel Simon Engelmann ist bei Rot-Weiss Essen nach drei äußerst erfolgreichen Jahren abgeschlossen. Nach 72 Toren und 20 Vorlagen in 117 Pflichtspielen kehrt der Mittelstürmer zum SV Rödinghausen zurück: Zwei Niederrheinpokal-Siege, eine Viertelfinal-Teilnahme im DFB-Pokal, ein Aufstieg, der Drittliga-Klassenerhalt, zweimal Torschützenkönig - mehr geht nicht.
Das sieht auch Engelmann ähnlich, als er die drei Jahre Revue passieren lässt: "Das war schon die schönste und erfolgreichste Zeit in meiner Karriere. Wir sind aufgestiegen und waren im DFB-Pokal-Viertelfinale. Mein erstes und letztes Heimspiel für RWE war jeweils ein Sieg im Niederrheinpokal-Finale und ich habe in beiden Spielen getroffen. Besser geht es nicht. Ich bin rundum zufrieden mit dem Abschluss."