„Es ging hier rauf und runter und es war alles dabei, was ein Pokalspiel braucht“, brachte es Homberg-Trainer Stefan Janßen nach dem wahnsinnigen und intensiven Pokalfight auf den Punkt. Die 900 Zuschauer bekamen auf dem Ascheplatz an der Homberger Straße eine Menge geboten, ein Klassenunterschied war in den 120 Minuten zwischen beiden Mannschaften nicht zu erkennen. „Jeder Zuschauer ist auf seine Kosten gekommen“, sagte Janßen nach der Partie, der beiden Teams seinen höchsten Respekt zollte. Auch wenn der VfB seit der 25. Minute nach der Roten Karte gegen Scherpenberg-Abwehrmann Ercan Sendag in Überzahl war, ist der Trainer nach dem Ausscheiden gegen einen „Gegner mit Oberligaformat“ überhaupt nicht unzufrieden. „Wir haben alles gegeben, meine Spieler haben sich teilweise durchgeschleppt und hatten Krämpfe“, lobte Janßen den kämpferischen Auftritt seiner Mannschaft.
Scherpenberg-Trainer Bartkowiak fehlen die Worte
Als Samet Sadiklar, der für Julien Rybacki in die Homberger Startelf rückte, in der siebten Minute das frühe 1:0 für die Gäste erzielte, war noch nicht abzusehen, welche Turbulenzen diese Partie noch nach sich ziehen würde. Insgesamt war am Mittwochabend ein Tor schöner als das andere, so auch der anschließende Doppelpack des Ex-Uerdingers El Houcine Bougjdi (17., 33.). Auch nach den schnellen Homberger Toren durch Ferdi Acar (56.) und Meik Kuta (Eigentor 59.) nach der Pause wirkte der Underdog keineswegs platt.
Was die Mannschaft vor meiner Einwechslung geleistet hat, Hut ab. Das zeugt von Charakter und Stärke. Wir sind eine eingeschworene Einheit.
Scherpenberg-Stürmer Ercan Aydogmus
„Wir sind einfach nur glücklich und können es noch nicht in Worte fassen“, freute sich Scherpenberg-Trainer Kay Bartkowiak nach dem gewonnenen Elfmeterschießen. „Die Jungs haben das trotz Unterzahl super gemacht und waren immer mutig nach vorne. Das spricht für die Moral meiner Mannschaft“, resümierte der 42-Jährige, dessen Team nach dem 2:3 durch den eingewechselten Ex-Fürther Hari Coric erneut zurückkam (70.). Dem 3:4 durch Sadiklar (93.) entgegnete der ehemalige Wuppertaler Ercan Aydogmus mit seinem Ausgleich zum 4:4 (105.). Der 38-Jährige ebnete seiner Mannschaft den Weg ins Elfmeterschießen, das der SVS durch den entscheidenden Schuss von Nico Frömmgen am Ende glücklich für sich entscheiden konnte.
Bevor die Scherpenberger Kabinenparty stieg, fand auch der erfahrene Aydogmus trotz aller Euphorie viele Komplimente: „Was die Mannschaft vor meiner Einwechslung geleistet hat, Hut ab. Das zeugt von Charakter und Stärke. Wir sind eine eingeschworene Einheit“. Einen Wunschgegner für das Viertelfinale haben die Scherpenberger noch nicht: „Wir nehmen, was kommt“, flachste Bartkowiak.