Die Gemütslage am Böttinger könnte momentan kaum besser sein. Zum Saisonstart läuft es beim SC Velbert wie geschmiert, mit zehn Punkten aus den ersten vier Auftritten machte es sich die Mannschaft von Ralf vom Dorp ohne Umwege in der Spitzengruppe bequem, auch im Kreispokal gab es beim ASV Wuppertal keine Probleme. Die Zugänge um Philipp Schmidt überzeugten und mit Leon Fritsch wurde sogar noch ein weiterer Spieler mit hoher Qualität ins Boot geholt worden. Das Wort Aufstieg ist im Gegensatz zu den Vorjahren kein Tabu mehr, wenn auch kein Muss. Nach drei Jahren, wo man ganz nah dran war, ist der Wunsch nach Oberligaluft ein offenes Geheimnis.
Eine willkommene Gelegenheit, das Leistungsvermögen auf Wettbewerbsniveau auf eine harte Probe zu stellen, ergibt sich nun am Sonntag im DERWESTEN.de-Niederrheinpokal. Gegner in der BLF-Arena wird die Ratinger Germania sein (Anstoß 15 Uhr). Ein Pokalschlager mit dem Charme eines Nachbarschaftsderbys.
Wir sind zwar der Underdog, doch wenn vieles passt, haben wir Chancen auf ein Weiterkommen
Ralf vom Dorp (SC Velbert)
„Das wird eine Standortbestimmung für meine Spieler. Die Spieler wollen hoch, nun können sie unter Wettbewerbsbedingungen gegen einen Oberligisten beweisen, was in ihnen steckt. Wir sind zwar der Underdog, doch wenn vieles passt, sind die Chancen auf ein Weiterkommen da“, spornt der erfahrene Übungsleiter seine Akteure an.
Eine weitere Zusatzmotivation liefert der kommende Gegner der Mannschaft von vom Dorp selbst: „Ich habe gelesen, wir seien auf dem Papier ein optimaler Aufbaugegner. Das wollen wir natürlich widerlegen und den Ratingern für mindestens 90 Minuten Paroli bieten.“ Gäste-Trainer Karl Weiß sieht in den Gastgebern jedoch eines der schwerstmöglichen Lose.
Sieg wäre für Germania Balsam für die Seele
Vom „Aufbaugegner“ ist die Rede, da die Ratinger schleppend aus den Startlöchern gekommen sind und nach vier Spieltagen erst einen Sieg und drei Zähler sammeln konnten. Ein Sieg im Pokal wäre Balsam für die geschundene Seele.
Zwei Niederlagen setzte es gegen die Aufsteiger 1. FC Monheim und FSV Vohwinkel, die sich im Vorjahr ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem SC geliefert haben. Auch gegen den VfB Hilden gab es keine Punkte, der einzige Dreier entstammt dem Sieg gegen den ebenfalls schwächelnden Mitfavoriten 1. FC Bocholt. Doch es gibt Aussicht auf Besserung. Der von Verletzungen und Sperren gebeutelte Kader füllte sich unter der Woche wieder etwas.
Die Clubberer können der Partie nichtsdestotrotz entspannter entgegensehen. Nach dem Pflichtsieg im Kreispokal unter der Woche, in dem vom Dorp auch noch den ein oder anderen Akteur schonen bzw. wenig spielen lassen konnte, folgt das in der Vorsaison verdiente Bonbon. Bei einem Sieg ist sogar ein noch attraktiverer Gegner möglich. RWE, RWO, Wuppertal, Uerdingen und die SSVg Velbert lassen grüßen. Wie angesprochen, ist auch die Personallage für vom Dorp positiv. Wichtige Akteure wie Simon Schubeis, Schmidt, Ahmet Kizilisik und Ferhat Mumcu mussten nur für maximal 45 Minuten ran, Robin Hilger konnte aussetzen und Fritsch 90 essenzielle Minuten Spielpraxis abgreifen. Das nächste Ligaspiel findet dann schon am Mittwoch statt (19.30 Uhr). Dann geht es gegen den VdS NIevenheim erneut auf eigener Anlage um weitere Punkte, damit Auftritte gegen Oberligisten keine einmalige Sache bleiben.