Beim drei Klassen tieferen BVH Dorsten siegte die Stroetzel-Elf erst im Elfmeterschießen mit 6:5, Holsterhausen brachte sich vor 200 Zuschauern nach 120 Minuten durch die eigenen Chancenverwertung um den verdienten Erfolg.
„Ich frage mich, wer hier die klassenhöhere Mannschaft ist. Ich glaube, unsere einzige Chance ist jetzt das Elfmeterschießen.“ SVS-Vereinsmanager Michael Benninghoff sollte mit seiner Vorhersage ins Schwarze treffen, sein Sarkasmus Mitte der zweiten Hälfte war aber angesichts der Vorstellung der Schermbecker verständlich. In 120 Minuten Spielzeit präsentierte sich der SVS nicht ganz bei der Sache, mit überraschend vielen Fehlpässen im Spielaufbau und wenig Kreativem in der Offensive. Die fehlende Anspielstation im Sturm machte sich dabei deutlich bemerkbar, ganze zwei Chancen in Durchgang zwei spiegelten die Probleme deutlich wider. Trainer Martin Stroetzel nach dem Spiel zum Auftritt: „Man muss bedenken, dass wir heute wieder mit fünf ehemaligen A-Jugendlichen gespielt haben, die sind noch keine fertigen Oberligaspieler. Ich kenne unsere Probleme und Schwächen, deswegen habe ich so eine Partie erwartet. Wobei der BVH das auch gut gemacht hat“, zollte Stroetzel der Gabmaier-Elf Respekt. Den hatten die Hausherren in der Tat verdient, sie zeigten ihr bisher wohl bestes Saisonspiel.
Schon in Hälfte eins deutete sich eine offene Partie an. Sascha Mahlitz netzte mit einem Flachschuss nach 20 Minuten zur Führung ein, Oktay Kara verpasste danach gleich zweimal einen Ausbau der Führung. Die Gastgeber waren lauffreudig, griffen früh an und boten den Schermbeckern Paroli. Mit dem ersten guten Angriff glichen die dann aber aus, Fatlum Zaskoku traf zum 1:1. Nach dem Seitenwechsel war der große Klassenunterschied dann endgültig nicht mehr sichtbar. Der BVH schnürte die Gäste eine halbe Stunde ein, im Abschluss verpassten Kara und Mahlitz aber die Entscheidung. Die fiel dann erst im Elfmeterschießen, Joaquim Richter leistete sich den folgenschweren Fehlschuss. „Trotzdem mache ich meinen Spielern ein großes Kompliment“, sagte ein etwas frustrierter Christian Gabmaier nach dem Abpfiff.