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Bochum: Werne weiter
"Wir waren zu geil auf den Sieg"

Kreispokal: Packendes Derby in Bochum

"Es wird ein Spiel auf biegen und brechen" hatte WSV Bochum-Manager Willy Horbach vor dem Pokalspiel gegen Arminia Bochum vermutet. Er sollte Recht behalten.

Lediglich 40 Zuschauer hatten sich an der Wielandstarße eingefunden, um das Pokalderby bei strömenden Regen zu verfolgen. Die bekamen dafür nicht nur 90, sondern gleich 120 Minuten packenden Fußball zu sehen. „Arminia war ein sehr starker Gegner und hat uns einiges abgefordert“, zollte Horbach dem eine Klasse tiefer spielenden Bezirksligisten großen Respekt dafür, dass die Mannschaft nach dem 1:3-Pausenrückstand noch die Verlängerung erzwang.

DJK-Trainer Thomas Behrendt beschrieb die Aufholjagd so: „In der zweiten Halbzeit haben wir sie praktisch an die Wand genagelt. Die hatten keine Chance mehr.“

In den ersten 45 Minuten schien es so, als würde der WSV seiner auf dem Papier bestehenden Favoritenrolle gerecht werden und aufgrund der reiferen Spielanlage die Arminia kontrollieren können. Schon nach drei Minuten stand es 0:2 und auch dem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer in der zwölften Minuten folgte prompt die Antwort zum 1:3. „Da war unser Konzept natürlich über den Haufen geworfen“, gestand Behrendt nicht ohne hinzuzufügen, dass seine Truppe auch in dieser Phase des Spiels gute Chancen hatte, aber immer wieder am WSV-Torhüter scheiterte. Nach einer guten Stunde kippte die Partie dann. Zuerst schaffte die Arminia das 2:3, dann musste WSV-Akteur Ümran Sisman nach einer Notbremse vorzeitig duschen - und schließlich gelang den Gastgebern sogar noch der Ausgleich.

War trotz der Niederlage zufrieden: DJK-Trainer Thomas Behrendt.

In der Verlängerung sah Horbach dann eine „konditionelle Überlegenheit“ seiner Spieler, die letztlich den Ausschlag für den späten Siegtreffer durch Philipp Rietz gab. Behrendt führte dafür eher die Fehler seiner eigenen Mannschaft an. „Konditionell konnten wir mithalten, obwohl wir letztes Wochenende einen Mannschaftsabend hatten und viele Jungs auch Samstag noch raus waren“, meinte der Übungsleiter. „Aber wir haben unseren Spielfluss verloren, wurden immer hektischer und hatten viele unnötige Ballverluste.“ So fehlte am Ende die nötige Ruhe, die numerische Überlegenheit auszuspielen. "Wir waren zu geil auf den Sieg und haben nicht mehr clever gespielt."

Trotzdem zeigte sich Behrendt mit der Leistung seiner Schützling hoch zufrieden. „Das war ein richtig klasse Spiel von meiner Mannschaft. Wenn du so ein scheiß Tor bekommst, ist das einfach nur Pech.“ Beim entscheiden Tor in der 117. Spielminute hatte der Wind entscheidenden Anteil. „Der Schuss wäre locker vier Meter drüber gegangen und dann kommt eine Windböe und der Ball fällt rein“, berichtete Behrendt.

Im Ligabetrieb geht es für beide Mannschaften am Sonntag darum, den Anschluss an die Spitzenplätze zu wahren, auch wenn Horbach von einem Aufstieg des WSV nichts wissen will. „Wir müssen realistisch bleiben“, fordert der Manager. „Wir haben 16 Spieler integrieren müssen. Jeder Punkt, den wir holen ist gegen den Abstieg.“ Behrendt geht den Aufstiegskampf in der Bezirksliga offensiver an. „Wir wollen oben dran bleiben. Wir haben gegen den WSV gezeigt, dass wir mit einem Landesligisten mithalten können.“

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