Braun gebrannte Haut, die Haare wie geleckt, ein Brustkorb wie ein Silberrücken und ein hautenges, schneeweißes Trikot. Alleine optisch war Marc Mühlenbeck, Torhüter von B-Kreisligist Tura 86 Essen, bei der Hallenstadtmeisterschaft in Bergeborbeck am Sonntagvormittag mal wieder ein Hingucker. Der Schlussmann trägt den Spitznamen „Titan“ – so ist es auch im Spielberichtsbogen eingetragen. Und der Name ist Programm.
In zwei der insgesamt vier Gruppenspielen stand der 38-Jährige für Tura im Tor. Bei den anderen zwei Partien peitschte der Keeper seine Teamkollegen in Trainer-Manier nach vorne. Doch das pure Entertainment bekamen die Zuschauer dann geboten, als Mühlenbeck gegen die SG Essen-Schönebeck (3:5) und Sportfreunde Essen (2:4) zwischen den Pfosten stand: Bleibt er im Zweikampf mit dem gegnerischen Stürmer Sieger, plustert er sich wie Hulk vor ihm auf.
Ahnt er einen angetäuschten Schuss und pariert, gibt es direkt den passenden Spruch. Ein lautes „Jaaa“ ertönt durch die Halle, als er einen starken Save auspackt. Ob man es nun mag oder nicht. Eins ist klar: Mühlenbeck hat die Menschen auf den Rängen bei der Essener Hallenstadtmeisterschaft vorzüglich unterhalten.
Medienmensch Mühlenbeck
Bereits in der Vergangenheit zog der „Titan“ mediales Interesse auf sich. So war er einst zum Beispiel der einzige Kreisliga-Fußballer in Deutschland, der einen Ausrüstervertrag besaß. Auch ein Auftritt in einem Kinofilm im Rahmen des Formats „Pottoriginale“ stand im Raum.
Sportlich lief es bei der Hallenstadtmeisterschaft derweil weniger gut für den erfahrenen Schlussmann und sein Team. Die Gruppe elf schloss Tura 86 auf dem vierten Tabellenplatz ab, was das Ausscheiden der Essener bedeutete. Dies ging aufgrund der Leistungen des B-Ligisten auch so in Ordnung. Rein unterhaltungstechnisch ist das Aus von Mühlenbeck und Tura jedoch ein Verlust für den Essener Budenzuber.