"Ich bin zu der Mannschaft gekommen, um Ruhe reinzubringen. Ich sehe jetzt, dass das nicht geklappt hat. Deshalb werde ich aufhören", war Gürsoy zwei Tage nach dem vorzeitigen Ausscheiden seiner Mannschaft immer noch erbost von den Ereignissen.
Nach dem 2:2 gegen den SC Herten, durch das Türkiyem aus dem Wettbewerb geflogen war, kochte die Stimmung über. Weil sich das Gürsoy-Team vom Schiedsrichter benachteiligt fühlte, ging es auf dem Parkett richtig rund. Der Unparteiische fühlte sich von Spielern und Zuschauern des türkischen Klubs bedroht und musste die Partie kurzzeitig unterbrechen.
"Der Schiedsrichter hat eindeutig gegen uns gepfiffen", klagte Gürsoy, der seine Mannschaft insbesondere bei der Zwei-Minuten-Strafe gegen Torhüter Vedat Sahin benachteiligt sah. "Er hat nur kurz was zum Schiri gesagt und ist sofort vom Platz geflogen."
Die Stimmung der gut 100 Türkiyem-Fans schlug sich auf die Mannschaft nieder. Nach dem Abpfiff der Partie und dem Ausscheiden des Titelverteidigers hagelte es weitere Beleidigungen und auch Bedrohungen von der Tribüne. Die anschließende Partie konnte nur mit reichlich Verspätung angepfiffen werden.
Cetin und Cayirli sehen Rot
Für den Kreisliga-Zweiten besonders bitter: Insbesondere zwei Akteure ließen sich von den Hitzköpfen auf der Tribüne mitreißen. Mit der Konsequenz, dass Saban Cetin und Kapitän Hakan Cayirli jeweils die Rote Karte sahen. Wie es aussieht, werden die beiden Leistungsträger beim Auftakt in die Restrunde gesperrt ausfallen.
Neben Trainer Gürsoy werden auch Co-Trainer Gökhan Cayirli und Betreuer Volkan Cayirli den Verein verlassen. Die Mannschaft hatte der scheidende Trainer bereits am Tag nach der Hallenstadtmeisterschaft über seine Entscheidung informiert.
"Wir haben leider gesehen, dass so ein Turnier nicht ohne derartige Zwischenfälle ablaufen kann", bedauerte Thomas Salm, Torwart-Trainer von Turniersieger SV Vestia Disteln die Tumulte während des Turniers.