Als der VfB Homberg zum letzten Spiel des Tages gegen Bezirksliga-Schlusslicht Hertha Hamborn antrat, war eigentlich alles im Lot beim Oberligisten. Alle drei vorangegangenen Spiele konnten gewonnen werden - wenngleich der strahlende Glanz ihren Spielen noch fehlte. Auch gegen die mit nur acht Mann vertretene Hertha passte alles.
Bis nach zehn Minuten Hombergs Torjäger Almir Sogolj vom herausstürmenden Torhüter der Herthaner so ungestüm umgesenst wurde, dass er ungebremst auf die Schulter flog und am Boden liegend minutenlang behandelt werden musste. Dabei ist der 30-Jährige für gewöhnlich hart im Nehmen. Auch ohne Sogolj endete das letzte Gruppenspiel dann mit einem 3:1-Sieg, doch die Homberger kamen ziemlich bedient in den Kabinentrakt. Vereinzelte Flüche trotz des gerade eingetüteten Gruppensieges ließen schnell erkennen, wie sehr den VfB ein längerfristiger Ausfall ihres Angreifers schmerzen würde. "Es ist immer das selbe", haderte Günter Abel mit den jüngsten Ereignissen. "Jedes Jahr verletzt sich ein für uns wichtiger Spieler bei diesem Hallenturnier."
Die Unberechenbarkeit ist das Problem
Den Grund dafür sieht er in der ungleichen fußballerischen Ausbildung der in der Vorrunde aufeinander treffenden Teams: "Oberliga-Spieler sind in den Bewegungsabläufen geschult, können deswegen aber nicht vorhersehen, wie sich ein Kreis- oder Bezirksliga-Spieler im nächsten Moment des Zweikampfs verhalten wird." Dem Hamborner Torhüter, der Sogolj die Beine wegriss, will Abel dabei keinen Vorwurf machen: "Das wollte der doch auch nicht. So, wie er aus seinem Tor gelaufen kam, konnte man sehen, dass er keine vernünftige fußballerische Ausbildung bekommen hat. Und dafür kann er ja nichts."
Bei aller Nachsichtigkeit blieb dem Coach die Bitterkeit auf der Zunge liegen, schließlich ist von einer Schultereckgelenksprengung bis hin zum Knochenbruch alles denkbar. "Auf die Endrunde freuen wir uns normalerweise, denn da gibt es dann auch mal gute und schöne Spiele zu sehen. Aber zum jetzigen Zeitpunkt hält sich unsere Freude sehr in Grenzen."