Für den Hallenstadtmeister des Jahres 2011 reichte es in einer Gruppe, die ausschließlich aus Kreisligisten bestand, nur zu einem enttäuschenden dritten Platz. Eine 1:2-Pleite im zweiten Gruppenspiel gegen die Ballfreunde Bergeborbeck besiegelte das Aus für die Truppe von Trainer Arndt Krosch. Standby-Spieler Thomas "Kalle" Förster fand nach dem blamablen Auftritt deutliche Worte. "Das war eine indiskutable und in jeder Hinsicht peinliche Leistung. Wir haben uns richtig dämlich angestellt. Bei allem Respekt vor den Ballfreunden: Wenn man diesen Gegner nicht schlägt, hat man in der Endrunde nichts verloren", polterte Förster. Der ehemalige Regionalliga-Akteur von Rot-Weiss Essen sparte auch nicht mit Selbstkritik. "In Überzahl hatte ich mehrmals die Möglichkeit, einen Treffer zu erzielen. Allerdings kamen dabei nur Krüppelschüsse rum. Im nächsten Jahr greife ich wieder an, denn so werde ich nicht abtreten", versprach der Routinier.
Um ein Haar hätte es eine weitere Sensation unter dem rappelvollen Bergeborbecker Hallendach gegeben. Landesliga-Spitzenreiter SV Schonnebeck kam jedoch in buchstäblich letzter Sekunde mit einem blauem Auge davon. Nach einer knappen Niederlage gegen den ambitionierten Bezirksligisten TuS Essen-West 81 (0:1) und einem enttäuschenden Remis gegen den A-Ligisten Al Arz Libanon (1:1) sah es mehr als düster für das Team von Trainer Dirk Tönnies aus. Da die Westler Al Arz im letzten Gruppenspiel dank eines Treffers kurz vor der Schlusssirene mit 2:1 bezwangen, konnten die Schwalbenträger doch noch das Ticket für den Stoppenberger Hallo sichern. "Wir müssen uns bei Essen-West bedanken. Unser Weiterkommen war wirklich sehr glücklich, denn wir haben schlecht gespielt. Für das kommende Wochenende wird uns das eine Lehre sein", bilanzierte Tönnies.
Bei den "Libanesen", die von ihrem zahlreichen Anhang erneut frenetisch unterstützt wurden, herrschte nach dem dramatischen Hallen-Aus Katerstimmung. "Das ist richtig bitter für uns, weil wir sowohl gegen Schonnebeck als auch gegen 81 ein Tor in letzter Minute kassiert haben. Die Mannschaft hat alles gegeben und hervorragend gespielt. Wir hätten es verdient gehabt", haderte Spielertrainer Issa Allouche.
Ein dickes Ausrufezeichen setzte der ESC Preußen. Der B-Ligist marschierte mit vier Siegen aus vier Spielen souverän in Richtung Zwischenrunde. Angeführt vom überragenden Damian Liedtke stellten die Preußen eindrucksvoll unter Beweis, dass sie auch in diesem Jahr zu den Favoriten in Essen zählen. "Die Jungs haben sich in einer super Form präsentiert. Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Nichtsdestotrotz sollten wir die Kirche im Dorf lassen, denn wir sind schließlich ein B-Ligist", trat ESC-Coach Manni Schröder auf die Euphorie-Bremse. Sein Toptorjäger Damian Liedtke ist hingegen davon überzeugt, dass die Adler-Träger den Erfolg aus dem Vorjahr, als dem ESC der Sprung unter die letzten acht gelang, wiederholen können. "Wenn wir so spielen wie am Sonntag, ist für uns alles drin", sagte der gebürtige Pole, der in der Zwischenrunde möglicherweise auf seinen kongenialen Partner Jeff Haruna verzichten muss. Der Angreifer sah nach einem Scharmützel mit seinem Gegenspieler die Rote Karte. Ob Haruna am Hallo auflaufen kann, sei laut Trainer Schröder "noch offen."