Der Rahmen war bestellt, die Grugahalle war zum zweiten Derby Cup bestens gefüllt. Alles bestens also, oder? Nicht ganz, denn etwa 40 Duisburger und 40 Essener missbrauchten das Turnier für ihre idiotischen Zwecke. Während des Eröffnungsspiels knallte es zum ersten im Foyer der Halle. Das Aufeinandertreffen der Chaoten beider Seiten war offenbar im Vorfeld geplant, war aber dennoch nicht zu verhindern. Nach dem Turnier musste Essens erster Vorsitzender Michael Welling zu Protokoll geben. „Ich bin überrascht und schockiert über die Vorfälle, denn bei uns ist es in den vergangenen Jahren im Fanumfeld sehr ruhig geworden. Bei den Chaoten waren Gesichter dabei, die wir in unserem Stadion bisher noch nicht gesehen haben.“
Nach dem Scharmützel im Foyer wäre es wenige Minute später fast zum zweiten Knall gekommen. Nur ein beherztes Eingreifen der Polizei verhinderte ein Aufeinandertreffen beider Fanlager vor der Pressetribüne. Auch MSV-Coach Kosta Runjaic bemühte sich erfolgreich ein paar Randalierer zu beruhigen. Nach den üblichen verbalen Schmähgesängen folgte während des direkten Duells im Halbfinale Teil drei der Randale. Während der zweiten zehn Minuten liefen auf einmal Teile beider Fanlager ins Foyer zurück, um durch zwei Seiteneingänge vor die Halle zu gelangen und dort die nächsten Nettigkeiten auszutauschen.
Auch das konnte die Polizei verhindern, aber nur durch einen massiven Einsatz von Tränengas, der in der Folge die gesamte Eingangshalle in Besitz nahm. Die Folge: Auch zahlreiche unbeteiligte Personen bekamen davon eine Portion ab und verließen daraufhin die Halle. Während die ersten schon zuhause waren, hörte man am Rande der Bande Essens Trainer Waldemar Wrobel fluchen: „Ich hatte mich so auf das Turnier gefreut und dann passiert so etwas.“ Welling ergänzte: „Der Rahmen stimmt und dann machen einem diese wenigen Chaoten alles kaputt.“
Denn was bleibt an diesem Abend ist nicht die Tatsache, dass die Zuschauer guten Fußball und viele Tore sahen, sondern dass RWE- und MSV-Fans dem Ruf beider Vereine schadeten, was durch die Sport1-Live-Übertragung ganz Deutschland zu sehen bekam.