„Die Jungs hatten sich für das Turnier auch eine Menge vorgenommen“, wusste Norbert Sander zu berichten. Eigentlich hatte der grippekranke Chefcoach im Bett bleiben wollen. Am späten Nachmittag machte er sich dann aber doch zum Schürenkamp auf. „Ich hätte es zuhause nicht mehr ausgehalten“, meinte Sander, überließ seinem Co-Trainer Mike Neumann aber gerne die Ehre des Sieger-Interviews. „Es war ein tolles Turnier, nicht nur weil wir gewonnen haben“, meinte der Assistenztrainer des Bezirksligisten.
Auch Turnierorganisator Peter Besan zog ein durchweg positives Fazit: „Vor allem der Punkt, die Vorrundengruppen ortsbezogen einzuteilen, ist aufgegangen. Diese Maßnahme ist bei den Vereinen sehr gut angekommen. Dabei sollten wir bleiben.“ Alles in allem sei die Hallenstadtmeisterschaft 2013 eine sehr gelungene Veranstaltung gewesen. „Wir hatten sehr gute Zuschauerzahlen, auch schon in der Vorrunde. Zwar können wir uns nicht mit Essen oder Dortmund messen, aber das war ein Schritt in die richtige Richtung. Sportlich war das Niveau sehr ordentlich, der technische Fußball hat sich zumeist durchgesetzt. Und wenn man mal vom ersten Turniertag absieht, war es ausgesprochen fair.“
Torwart-Oldie pariert drei Neunmeter
Schon 2011 kam der Hallenstadtmeister aus Resse. Nach einjähriger Pause ist der Stauder-Cup nun wieder im Besitz der Viktoria.
Fair verhielt sich auch Marco Schröder, der mit drei gehaltenen Neunmetern zum Held des Finales wurde und den Gegner, dem nur das Glück nicht hold war, lobte. „YEG Hassel und wir sind absolut auf Augenhöhe. Wir haben kürzlich bei einem Turnier in Dorsten im Neunmeterschießen gegen YEG verloren. Und das Spiel in der Zwischenrunde ist 1:1 ausgegangen.“ Da sei es fast schon die logische Folge gewesen, dass es nach zwei mal zehn Minuten im Endspiel unentschieden stand. Die besseren Nerven gaben schließlich den Ausschlag zu Gunsten der Viktoria, die nicht nur ihrem Namen alle Ehre machte, sondern auch ihren Ruf als Turniermannschaft untermauerte. „Da wir kein einziges Spiel verloren haben, ist der Titelgewinn aber durchaus verdient“, nickte Schröder.
Der 44-jährige Oldie und eigentlich vielmehr Torwarttrainer denn Keeper bei der Viktoria wusste auch von starken A-Ligisten zu berichten, so spielten beispielsweise ETuS Bismarck und die SG Eintracht Gelsenkirchen eine richtig gute Rolle. Die DJK/TuS Rotthausen schaffte es sogar ins Halbfinale. „Wir haben uns im Turnierverlauf immer gesteigert und sind sicherlich so etwas wie das Überraschungsteam der diesjährigen Auflage“, sagte ein zufriedener Trainer Thomas Kania. Der Coach des Underdogs war von seinem Team beeindruckt: „Bei unserer schweren Gruppe hatte ich eigentlich fest damit gerechnet, dass wir um 15.30 Uhr wieder nach Hause müssen. Zumal wir keine großen Ambitionen hatten. Schön, dass es anders gekommen ist und wir so eine Extra-Portion Selbstvertrauen tanken konnten.“
Vorjahressieger SV Horst-Emscher 08 blieb dieses Gefühl verwehrt. Nach einer starken Zwischenrunde war am Finaltag in der Gruppenphase Schluss. Ein würdiger Nachfolger ist Resse indes allemal.
Alle Ergebnisse des Turniers in der Übersicht: reviersport.de/218850---halle-gelsenkirchen-kampfansage-horst-emscher-08.html