Dreieinhalb Wochen lang zog sich die Essener Hallenstadtmeisterschaft mit ihrer Qualifikations-, Vor-, Zwischen-, End- und Finalrunde hin. Als ob das noch nicht genug sei, ging auch noch das Endspiel in die Verlängerung. Am Ende des Marathons besiegte der hohe Favorit FC Kray den SC Steele 03/20 mit 7:6 (3:3) nach Neunmeterschießen. „Ich habe gehofft, dass die Jungs sich belohnen – auch wenn das Neunmeterschießen eine Glückssache ist“, betonte Krays Coach Lars Krüger, der in der Halle seinen Chef Dirk Wißel vertreten durfte.
Da war gerade ein hochdramatisches Finale zu Ende gegangen, in dem das Durchschnittsteam aus der Bezirksliga Gruppe 3 dem spielerisch überlegenen Niederrheinligisten mit unbändigem Einsatzwillen das Leben schwer machte. „Natürlich sind wir ein bisschen traurig, aber der Stolz überwiegt. Und für unsere Abschlussfahrt nach Cala Ratjada haben wir schon mal einen guten Grundstock eingefahren“, erklärte Steeles Trainer Frank Burchhardt im Hinblick auf die satte Prämie.
Beste Torhüter Marcel Wagener (TuS Holsterhausen) Omar Allouche (FC Kray)
Bester Spieler Ilias Elouriachi (FC Kray)
Beste Fans SC Steele 03/20 ESC Preußen 02 FC Kray
Den dritten Platz sicherte sich der ESC Rellinghausen mit einem 7:4 über den SV Burgaltendorf. Dabei stand der ESC schon mit einem Bein im Finale, verlor das letzte Gruppenspiel gegen Holsterhausen aber mit 2:5 und musste Steele aufgrund des Torverhältnisses den Vortritt lassen. „Gegen Holsterhausen haben wir sehr viel vergeigt. Da hat die Mannschaft kollektiv geschlafen“, kommentierte Coach Volker Dammers, der seinen Schlussmann Axel Walter wegen Rückenproblemen nur in jedem zweiten Spiel einsetzte.
Fünfter wurde der TuS Holsterhausen, der sich mit 6:4 gegen Schonnebeck durchsetzte. Den siebten Platz holte sich die DJK Katernberg, die den ESC Preußen mit 9:5 in die Schranken verwies. Doch der Underdog aus der Kreisliga B freute sich trotzdem über seine Teilnahme an der Finalrunde vor rund 2.000 Zuschauern in der Sporthalle am Hallo. „Der achte Platz hört sich blöd an. Aber was wir geleistet haben, war für unsere Maßstäbe klasse“, erklärte Trainer Manfred Schröder. Wohl wissend, dass zahlreiche höher eingeschätzte Teams wie der Vorjahressieger Phönix Essen schon wesentlich früher die Segel streichen mussten. Und allein das war schon ein guter Anlass zum Feiern.
Auf Seite 2: Organisator und Kray-Boss Günther Oberholz im Interview