Hohn und Spott der Fans - Schwache Schalker vergeben Matchball

Fans fordern: "Müller raus"

Nur bei einem Sieg wäre der Bundesliga-Siebte ohne fremde Hilfe in der K.o.-Runde. Doch nach der ersten Niederlage in der Gruppe A und einer phasenweise blamablen Vorstellung konzentrierte sich der Zorn der Fans weniger auf das Team als auf Manager Andreas Müller, dessen Rauswurf lautstark gefordert wurde. "Das tut weh, aber das gehört zum Geschäft dazu. Das hat auch der ein oder andere Spieler schon aushalten müssen, das kann ich auch aushalten", meinte Müller, der aber immerhin zugab: "Eine Situation in so einer Schärfe war noch nicht da. Es geht nicht um Meier, Müller oder Schulze, sondern um Schalke. Ich mache meinen Job, so gut es geht."

Auch Rutten war nach Spielende restlos bedient: `Nach dem 0:1 fehlte der Mannschaft total der Glaube, noch ein Unentschieden oder einen Sieg zu schaffen. Die Fans hatten mit ihren Rufen "Wir wollen euch kämpfen sehen" recht. Allerdings hat Manchester auch sehr ordentlich gespielt." Vor 54.142 Zuschauern boten die Königsblauen fünf Tage nach dem 3:1 gegen Borussia Mönchengladbach Breitwand-Fußball in Zeitlupe ohne jegliche Kreativität und Überraschungsmomente. Benjani Mwaruwari (32.) und Stephen Ireland (66.) besiegelten die völlig verdiente zweite Heimniederlage der Saison. Schon vor dem 0:1 hatten die Gastgeber, bei denen wieder der in der Bundesliga gelb-gesperrte Rafinha mitwirkte, zwar das Spiel weitgehend kontrolliert, aber kaum für Torgefahr sorgen können.

Einzig Mittelfeldrenner Jermaine Jones, der zweimal an Torhüter Joe Hart scheiterte (9. und 20.) sorgte für ein wenig Gefahr vor dem Tor des Tabellen-Elfen der Premier-League. Die zunächst sehr vorsichtig und defensiv agierenden Gäste, bei denen Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann überraschend von Beginn spielte, wurde nach einer halben Stunde zielstrebiger und erzielten prompt die Führung. Nach einem Abspielfehler des erneut schwachen Kevin Kuranyi spielte Daniel Sturridge Nationalspieler Heiko Westermann aus, und nach dem misslungenen Versuch eines Befreiungsschlages von Christian Pander drückte Benjani den Ball über die Linie.

Von diesem Schock erholten sich die Gastgeber nicht mehr. Die enttäuschten Fans forderten mehr Kampf und höhnten: "Oh, wie ist das schön." Nach vorne lief gar nichts mehr, dagegen sorgte City mit viel Effektivität für die Vorentscheidung. Dem 0:2 ging ein unglücklicher Pressschlag von Jones gegen Benjani voraus, Ireland musste den Ball nur noch einschieben, weil Schalke-Torhüter Manuel Neuer völlig unmotiviert hochsprang.