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Zum Abschluss der deutsch-italienischen Woche will Bundesligist Schalke 04 mit aller Macht das Ende seiner Siegesserie verhindern. Die Königsblauen sind seit neun Spielen unter dem neuen Trainer Mirko Slomka ungeschlagen. Und im Achtelfinal-Hinspiel des UEFA-Cups kann Schalke heute Abend (18 Uhr) beim Serie-A-Klub US Palermo zugleich das ramponierte Image des deutschen Fußballs wieder aufpolieren. "Wir müssen auch als Wiedergutmachung versuchen, hier zu gewinnen", sagte Nationalspieler Gerald Asamoah.
Der Stürmer, der beim Desaster der deutschen Nationalmannschaft vor einer Woche in Florenz eine Halbzeit lang dabei sein "durfte", unternimmt mit seinem Klub nach Werder Bremen in Turin und Bayern München in Mailand den dritten Versuch in drei Tagen in dieser Mission. "Wir haben das 1:4 nicht unbedingt in den Köpfen. Aber wenn man nach Italien fährt, wird man damit konfrontiert", meinte der einzige Schalker, der am Debakel von Florenz beteiligt war. Fabian Ernst saß nur auf der Bank, Kevin Kuranyi war gar nicht eingeladen.
Sand: "Wir sind stark genug"
Den meisten königsblauen Serientätern ist die eigene Erfolgsstory indes wichtiger als das Ansehen des deutschen Fußballs drei Monate vor der WM. Nach neun Pflichtspielen ohne Niederlage unter Slomka und zuletzt sechs Siegen hintereinander soll beim italienischen Tabellenzehnten noch nicht Schluss sein mit dem steilen Aufwärtstrend. "Wir haben eine Superserie hinter uns, spielen mit Selbstvertrauen und sind gut drauf", meinte Kapitän Ebbe Sand und fügte voller Überzeugung hinzu: "Wir sind stark genug, um weiterzukommen."
Autor der jüngsten Schalker Erfolgsgeschichte ist ausgerechnet die vermeintliche Notlösung Slomka. Mit dem 2:1 in Hannover war der Nachfolger von Ralf Rangnick zum siebten Mal seit seinem Amtsantritt in der Bundesliga ohne Niederlage geblieben - Vereinsrekord, sein Vorgänger und einstiger Boss hatte im siebten Spiel erstmals verloren. "Mirko ist klar in seiner Ansprache an die Mannschaft", lobte Teammanager Andreas Müller den neuen Cheftrainer und lieferte seine Erklärung für dessen Erfolg gleich mit: "Er hat die Probleme im Team schon früher erkannt. Jetzt aber ist er in der Position, das selbst zu regulieren."
Spielmacher Lincoln nicht mitgeflogen
Verzichten muss Slomka im 86. Schalker Europapokalauftritt auf Spielmacher Lincoln (Innenbanddehnung im linken Knie). Der Brasilianer trat den Flug auf den Apennin gar nicht erst an, sondern absolviert daheim Reha-Maßnahmen. Die Rolle von Lincoln, der auch am Sonntag in der Bundesliga gegen Frankfurt ausfällt, soll der Däne Sand ausfüllen. "Die Lösung mit Sand ist naheliegend und wahrscheinlich", sagte Slomka. Ohnehin fehlen dem S04-Coach die ebenfalls verletzten Kuranyi und Hamit Altintop.
Für Asamoah, der wie Sand und Torhüter Frank Rost auf Sizilien zu seinem 27. Europapokaleinsatz für Schalke kommen und damit "Mister Europacup" Marc Wilmots als Rekordhalter ablösen könnte, gibt es im Stadio Renzo Barbera ein Wiedersehen mit drei Kontrahenten der vergangenen Woche: Die Verteidiger Cristian Zacchardo und Fabio Grosso sowie der eingewechselte Mittelfeldspieler Simone Barone waren am deutschen Debakel von Florenz beteiligt. Der vierte Nationalspieler des letztjährigen Aufsteigers, Andrea Barzagli, saß nur auf der Bank.