Heute Abend kann sich der Hamburger SV durch einen möglichen Finaleinzug im UI-Cup schon vor dem UEFA-Cup die ersten größeren Zusatzeinnahmen sichern. Falls sich die Hanseaten im Rückspiel gegen Sigma Olmütz (20.15/live im DSF) durchsetzen, würde im Endspiel wohl der spanische Ex-Meister FC Valencia warten. Zuschauer-, Fernseh- und Werbeeinnahmen könnten dann rund eine Million Euro einbringen. Das Hinspiel hatte der HSV mit 1:0 gewonnen.
Günstigere Auslosung für Wolfsburg
Der VfL Wolfsburg muss sich als zweiter deutscher Halbfinalist mit derartigen Rechenspielen derweil noch zurückhalten. Schließlich kamen die Niedersachsen im Hinspiel gegen den französischen Vertreter RC Lens vor heimischem Publikum nicht über ein 0:0 hinaus und müssen sich im zweiten Duell am Mittwoch (19 Uhr) steigern, um weiter von Zusatz-Millionen träumen zu können. Zudem würde im Endspiel "nur" die rumänische Überraschungsmannschaft CFR Cluj oder Zalgiris Vilnius aus Litauen warten.
Doch auch beim HSV weist man eventuelle Gedanken an das Traum-Finale gegen Valencia, das sein Halbfinal-Hinspiel gegen Roda Kerkrade fast uneinholbar mit 4:0 gewonnen hatte, noch weit von sich. "Es ist für mich uninteressant, wer unser Endspiel-Gegner sein könnte. Wir müssen erst einmal unsere Partie gegen Olmütz erfolgreich gestalten. Alles andere wäre zu weit nach vorn geschaut", sagte Trainer Thomas Doll vor der Bundesliga-Generalprobe.
Doll will "Kräfte und Energien bündeln"
Im Falle eines Weiterkommens stünden für die Hamburger in den Partien gegen Sigma, dem Liga-Auftakt gegen den 1. FC Nürnberg am Samstag und dem möglichen Endspiel gegen Valencia am darauffolgenden Dienstag drei Spiele innerhalb von sieben Tagen auf dem Programm. Daher will Doll einigen seiner Stammkräfte gegen Olmütz eine Ruhepause gönnen. "Es könnten einige Spieler zum Einsatz kommen, die zuletzt nicht so viel gespielt haben. Wir müssen unsere Kräfte und Energien bündeln", sagte der Coach, der zudem möglicherweise auf den angeschlagenen Khalid Boulahrouz (Adduktorenverhärtung) verzichten muss.
Bei den Wolfsburgern hat man derweil trotz des enttäuschenden Hinspiel-Resultats gegen Lens den UEFA-Pokal weiter fest im Visier. "Das Remis war sicher nicht unser Wunschergebnis, aber wir fahren zuversichtlich nach Frankreich", sagte VfL-Manager Thomas Strunz: "Lens muss uns erstmal besiegen, um eine Runde weiterzukommen. Die Mannschaft will beweisen, dass sie auch ohne Martin Petrow bestehen kann."
Zkitischwili nicht spielberechtigt
Der bulgarische Nationalspieler war vor knapp zwei Wochen für 8,5 Millionen Euro zum spanischen Erstligisten Atletico Madrid gewechselt. Strunz arbeitet seitdem daran, den Abgang durch Neuverpflichtungen zu kompensieren. Bis auf den früheren Freiburger Lewan Zkitischwili (Metalurg Donezk), der im UI-Cup nicht spielberechtigt ist, konnte bisher jedoch kein Neuer präsentiert werden. "Es gibt Gespräche, und wir werden definitiv den ein oder anderen Spieler verpflichten, aber im Moment gibt es noch nichts Konkretes", sagte Strunz.