"Wir wollen der hohen Erwartungshaltung gerecht werden und uns mit einem Sieg gegen Bolton Selbstvertrauen für das Stuttgart-Spiel holen. Wir werden alles dafür tun, um ein paar Tore zu erzielen", sagte Mittelfeld-Star Franck Ribery vor dem zweiten Spiel der Gruppenphase.
Eine Krise wollen sich Ribery und auch Torjäger Miroslav Klose vor dem Duell gegen den Vorletzten der englischen Premier League nicht einreden lassen. Das sei Unsinn, meinte Klose und präsentierte für heute Abend gleich eine Lösung, um den Mini-Torfluch der vergangenen beiden Bundesliga-Spiele zu beenden: "Wir müssen versuchen, gleich die erste Chance reinzumachen."
Trainer Ottmar Hitzfeld erwartet gegen den laut Manager Uli Hoeneß "härtesten Konkurrenten der Gruppe" aber erneut ein Abwehr-Bollwerk, das die Bayern knacken müssen. "Die werden hinten mit neun Mann verteidigen", sagte der Coach am Mittwoch, warnte allerdings von den Engländern: "Die sind gefährlicher als Frankfurt. Sie haben sich in der Premier League bislang unter Wert geschlagen."
Nach dem 3:2 zum Auftakt der Gruppenphase in Belgrad kann der Tabellenführer der Bundesliga mit einem Erfolg gegen Bolton, das im ersten Spiel zu Hause über ein 1:1 gegen Braga nicht hinausgekommen war und in der Liga bisher weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, fast schon für die K.o.-Runde planen. Entsprechend fordert Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge "Einsatzbereitschaft, Willen und Charakter".
Dies ist dann bereits knapp 43 Stunden später beim Schlager in Stuttgart erneut gefragt. Trainer Ottmar Hitzfeld hatte angesichts der kurzen Regeneration bereits von Wettbewerbsverzerrung gesprochen. Kapitän Oliver Kahn sieht dies aber eher "als Herausforderung". Auch Klose erwartet keinen allzu großen Substanzverlust: "Wir haben einen großen und guten Kader. Wir sollten nicht nach Ausreden suchen." Zumal Hitzfeld erstmals in dieser Saison auf alle Spieler seines Kaders zurückgreifen kann. Bolton, das in dieser Saison bereits den Trainer gewechselt hat und nun von Gary Megson betreut wird, fehlen dagegen zwei wichtige Offensivkräfte. Der französische Stürmerstar Nicolas Anelka hat eine Muskelverletzung im Oberschenkel nicht rechtzeitig auskuriert, und der senegalesische Nationalmannschafts-Kapitän El Hadji Diouf muss mit einer Knöchelverletzung passen.