"Wir werden niemanden anketten. Wir haben es immer geschafft, Abgänge zu ersetzen. Werder ist größer als jeder Spieler", erklärte Bremens Sportdirektor Klaus Allofs fast pathetisch. Nach Berichten italienischer Medien ist der italienische Rekordmeister, der vor einer Rückkehr in die Serie A steht, offenkundig bereit, zehn Millionen Euro für den WM-Teilnehmer zu zahlen. Frings vor dem Absprung, die Vertragsverlängerung mit Miroslav Klose immer noch nicht vollzogen, daran kann Trainer Thomas Schaaf kein Gefallen finden. Der Werder-Coach war vor dem Viertelfinal-Hinspiel heute (20.45 Uhr/live bei Premiere und SAT.1) daher spürbar bemüht, die Diskussionen darüber nicht ausufern zu lassen: "Das ist alles extern weit mehr ein Thema als intern."
Stattdessen warnte der 45-Jährige lieber vor der Leistungsstärke des Tabellendritten der niederländischen Ehrendivision. Zu Recht, denn AZ Alkmaar ist nach 29 Heimspielen auf internationaler Ebene vor eigenem Publikum ungeschlagen. "Von der Erfahrung her sind wir sicherlich ein bisschen im Vorteil, aber unser Gegner hat bewiesen, dass er auf den Punkt die Ergebnisse erzielen kann, die er braucht", sagte Schaaf. So war es auch vor zwei Jahren, als sich die Niederländer in der Runde der letzten 32 gegen Alemannia Aachen (0:0, 2:1) durchsetzten. Gegen die offensivstarken Platzherren, die bislang in jedem UEFA-Pokalspiel mindestens einen Treffer erzielten, hofft Schaaf auf die Rückkehr von Frank Baumann. Der Werder-Kapitän war nach einer langwierigen Achillessehnenverletzung seit November ausgefallen. Wieder zum Kader gehört auch Nationalspieler Tim Borowski (Leistenoperation).
"Ich sehe im Training, dass bei beiden keine Hemmnisse mehr vorhanden sind. Es stellt sich aber die Frage, wie hoch der Stand der Sicherheit im Spiel ist", orakelte der Coach, der sich erst am Spieltag endgültig entscheiden wird. Beide Rekonvaleszenten wären wichtige Stützen im Mittelfeld, da Christian Schulz (Muskelzerrung im Oberschenkel) und Daniel Jensen (Adduktorenprobleme) verletzungsbedingt in der Hansestadt bleiben mussten.