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Das Mittelfeld bereitet Deutschland sorgen

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Wer spielt im Halbfinale gegen Frankreich? Wie kann man die Ausfälle ersetzen? Und wer verteidigt für den gesperrten Mats Hummels?

Fragen über Fragen, die bis Donnerstagabend (21 Uhr/ZDF) beantwortet werden müssen. Joachim Löw, zumindest offiziell der einzig wahre Bundestrainer, sitzt am Montag im Medienzentrum von Évian-les-Bains, rührt in seinem Espresso und lächelt. Es gebe ja mindestens 20 Millionen Bundestrainer, beginnt ein Journalist eine Frage, ehe Löw ihm ins Wort fällt. „Viel, viel mehr“, korrigiert er. Trinkt einen Schluck. Und freut sich lächelnd über seinen Spaß.

Knapp 14 Stunden zuvor und rund 21 Stunden nach dem Drama im Elfmeterschießen gegen Italien (7:6 n.E.) war Schluss mit lustig. „Personelle Sorgen bei der Mannschaft“, lautete die Überschrift für die Nachricht, die die Presseabteilung des DFB am späten Sonntagabend verschickt hatte. Und die Nachrichten, die das ganze Land in Aufruhr versetzen sollten, waren keine guten. Mario Gomez? Hat einen Muskelfaserriss und fällt für den Rest des Turniers aus. Sami Khedira? Eine Adduktorenverletzung im Bereich des linken Oberschenkels. Und Bastian Schwein­steiger? Eine Außenbandzerrung im rechten Knie.

Müller oder Götze vorn

„Das Spiel gegen Italien hat Spuren hinterlassen“, sagt Löw am Morgen danach, ehe er diese Spuren konkretisiert. Denn nicht nur Gomez werde ausfallen; Auch Khedira werde mindestens nicht im Halbfinale spielen können. Und bei Schwein­steiger sehe es ebenso nicht gut aus. „Basti ist angeschlagen. Die Lage bei ihm hat sich leider noch weiter verschlechtert“, berichtet Löw, der neben dem Verletztentrio ja auch noch auf den gelbgesperrten Mats Hummels verzichten muss. „Die Situation ist klar“, sagt der Bundestrainer am Ende seiner Eingangsrede. „Wir müssen Lösungen finden.“ Die Lösung in der Abwehr scheint klar: Der Schalker Höwedes muss es richten.

In der Heimat dürfen sie darüber streiten, ob Deutschland auch gegen Frankreich mit einer Dreierkette (also mit Shkodran Mustafi) spielt. Oder wieder mit einer Viererkette (ohne Mustafi). Komplizierter: Wer soll für Gomez in die Spitze rücken? Torlos-Stürmer Thomas Müller? Oder Formlos-Angreifer Mario Götze?

Kompliziert wird es im Mittelfeld

Doch richtig kompliziert wird es im defensiven Mittelfeld. Den gelernten Zentrumsspieler Joshua Kimmich werde man nicht von rechts ins Zentrum verschieben, sagt der Bundestrainer. Zu gut waren seine Leistungen auf der rechten Seite. Bleiben Dortmunds Jungstar Julian Weigl und Liverpools Emre Can. Oder vielleicht alles zurück auf Los und doch Schweinsteiger? „Ich hoffe und wünsche mir, dass es der Basti noch schafft. Er kann unserem Team sehr viel geben“, sagt Löw. „Eines ist klar: Spieler die angeschlagen sind…“, sagt er, und wiederholt: „…Spieler die angeschlagen und nicht zu 100 Prozent belastbar sind, lasse ich definitiv nicht spielen.“ Das hat er 2008 mit Metzelder getan. Und es ging schief.

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