Der 28-jährige Weltmeister wurde von Bundestrainer Joachim Löw gegen die Italiener aus taktischen Gründen in die Startelf berufen. Im Nachhinein ein guter Schachzug. In der Dreierkette machte Höwedes an der Seite von Mats Hummels und Jerome Boateng ein starkes Spiel. Der Schalker war einer der Garanten für den historischen Erfolg (7:6 n.E.) gegen die Squadra Azzurra. Dabei hatte das Urgestein der Gelsenkirchener nach dem durchwachsenen Polen-Spiel (0:0) seinen Stammplatz an den jungen Münchner Joshua Kimmich verloren. Gegen Nordirland (1:0) und die Slowakei (3:0) blieb ihm nur ein Platz auf der Bank. Höwedes verhielt sich trotz aller Enttäuschung vorbildlich, lobte seinen jüngeren Kollegen für dessen überraschend starke Leistungen und wurde nun erneut mit einem Einsatz belohnt.
Am Dienstag erhielt Höwedes für seinen tadellosen Auftritt gegen Italien ein großes Lob seines Trainers: "Benedikt Höwedes hat fast alle Zweikämpfe gewonnen. Gegen den physisch starken Pelle hat er es klasse gemacht. Er ist ein überragender Zweikämpfer und hat seinen Mann gestanden", sagte Löw.
Im Halbfinale gegen die Franzosen wird es erneut auf den vielseitigen Defensivspezialisten ankommen. Aufgrund der Gelbsperre von Hummels dürfte Höwedes neben Boateng in der Viererkette zum Einsatz kommen. Löw hat keinerlei Bedenken, seine Allzweckwaffe auch gegen den Gastgeber auflaufen zu lassen: "Er hat bei uns in der Viererkette schon auf jeder Position gespielt. Bei der WM auf der linken Seite, in der ersten beiden Spielen bei dieser EM rechts. Benedikt Höwedes ist ein wertvoller Spieler für mich. Er ist Gold wert."