Bei Auseinandersetzungen in der Prager Innenstadt wurden insgesamt 23 Personen festgenommen, unter ihnen sollen sieben deutsche gewesen sein. Angesichts dieser Zahlen zog Andreas Morbach von der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS), die in Deutschland die Hooligan-Datei führt, eine positive Bilanz. "Es gab vor Spielbeginn einige Festnahmen. Während und nach dem Spiel war es relativ ruhig. Die Grenzkontrollen haben sich bewährt. Sie waren eine Botschaft an viele gewaltbereite Fans, gar nicht erst loszufahren", sagte Morbach, dem eine komplette Bilanz der Einsätze rund um dieses Spiel am Sonntag noch nicht vorlag.
Dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) sowie den zuständigen Behörden in Deutschland und Tschechien lagen Hinweise vor, dass bis zu 1000 gewaltbereite deutsche Sympathisanten am Samstag ohne Tickets nach Prag reisen wollten. Am Donnerstag war bereits 16 Personen die Einreise nach Tschechien verweigert worden. Am Freitag hatten 402 Fans nach genauen Kontrollen die Grenze passiert. Bereits seit Mittwoch fanden verstärkte Grenzkontrollen statt, alle Fahrzeuge Richtung Prag wurden streng kontrolliert.
Zudem wurden in der tschechischen Hauptstadt auch die mit dem Zug oder Flugzeug aus Deutschland angereisten Personen unter die Lupe genommen. Die tschechischen Sicherheitskräfte erhielten von deutschen Kollegen Unterstützung, die sich bereits seit Wochenmitte in Prag aufhielten.