Nach der rundum überzeugenden Leistung darf sich der WM-Dritte nun auf ein entspanntes Testspiel am Mittwoch in Duisburg gegen Dänemark freuen. Beide Teams taten sich vor 17.821 Zuschauern in der ausverauften Arena in der tschechischen Hauptstadt zu Beginn mit einem effektiven Spielaufbau schwer. Sicherheit ging vor, und beide Mittelfeldreihen ließen kaum Platz für Kombinationen. Doch nach einer guten Viertelstunde übernahm die Löw-Elf immer mehr die Initiative und erarbeitete sich auch gute Chancen. Zunächst schoss Bastian Schweinsteiger in der 21. Minute nach einem Stellungsfehler des Nürnbergers Tomas Galasek aus fünf Metern Torwart Petr Cech an. Drei Minuten später zwang Lukas Podolski den Schlussmann des FC Chelsea, der nach überstandenem Schädelbasisbruch mit einem Kopfschutz spielte, mit einem wuchtigen Linksschuss aus 22 Metern zu einer Klasseparade. In dieser Phase überzeugte vor allem der Gladbacher Marcell Jansen, der auf der linken Seite für viel Druck sorgte. Da Ballack und Torsten Frings im Mittelfeld viele Zweikämpfe gewannen, kamen auch die gefürchteten tschechischen Angreifer Baros und Jan Koller nicht zum Zuge. Löw hatte die erwartete Startelf aufgeboten. Phillip Lahm rückte für den gesperrten Clemens Fritz auf die rechte Abwehrseite, links spielte Jansen. Im Sturm ersetzte Kuranyi den ebenfalls gesperrten WM-Torschützenkönig Miroslav Klose. Der Schalker blieb blass, bis er in der 42. Minute nach einem Eckball von Frings per Kopf das 0:1 erzielte. Cech sah dabei nicht gut aus. Nur drei Minuten später traf Podolski nach Kuranyi-Vorlage von der Strafraumgrenze nur die Latte. In der deutschen Anfangself standen sieben Spieler, die auch am letzten Duell zwischen beiden Teams beteiligt waren: Durch das 1: 2 bei der EM 2004 in Portugal scheiterte die DFB-Elf in der Vorrunde, Teamchef Rudi Völler trat kurz darauf zurück. Tschechiens Trainer Karel Brückner vertraute in seiner Anfangsformation zwei Bundesliga-Legionären: Neben Galasek spielte dessen Nürnberger Klubkollege Jan Polak. Nach der Pause erhöhten die Tschechen zunächst den Druck. Bei einem Kopfball von Baros Zentimeter über das Tor hatte die deutsche Elf Glück. Doch in die Drangperiode hinein fiel das 2:0. Nach einer Flanke von Lahm war Kuranyi erneut mit einem wuchtigen Kopfball zur Stelle. Nur zwei Minuten vor dem Tor hatte Bernd Schneider frei vor Cech die große Chance zum zweiten Treffer vergeben. Am Ende mussten die Gäste allerdings noch zittern, weil Baros einen Schuss von Polak unhaltbar für Jens Lehmann glücklich ins deutsche Tor abfälschte. Beste Spieler in der DFB-Elf, in der kein einziger Akteur enttäuschte, waren Kuranyi, Frings und Jansen. Bei den Tschechen ragten Polak und Baros heraus.
TSCHECHIEN - DEUTSCHLAND 1:2
Matchwinner Kevin Kuranyi
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