Der Hamburger SV, Borussia Mönchengladbach und vor allem der VfL Wolfsburg avancierten zu den Pokal-Deppen: Den Wolfsburgern wurde am "grünen Tisch" das Weiterkommen wieder aberkannt. Das 3:0 bei den Amateuren des 1. FC Köln war nach einem Protest der "Geißböcke" nur wenige Stunden später Makulatur, da die Niedersachsen verbotenerweise den Bulgaren Marian Christow eingesetzt hatten, obwohl dieser eigentlich noch gesperrt war.
Nach der Blamage im UI-Cup und dem Bundesliga-Fehlstart mit null Punkten erlebte der HSV in der ersten Hauptrunde am Samstag mit 2:4 eine Bauchlandung beim Regionalligisten SC Paderborn. Den Hanseaten machte es der fünfmalige Meister Gladbach nach, der bei den Amateuren von Bayern München mit 6:7 im Elfmeterschießen am Sonntag den Kürzeren zog. Nach regulärer Spielzeit und Verlängerung hatte es 1:1 gestanden.
Jungwirth sorgte für die Führung
Daniel Jungwirth (34., Foulelfmeter) hatte die Führung für die Mannschaft von Trainer Hermann Gerland erzielt. Joris van Hout (85.) bewahrte Gladbach vor dem Aus in der regulären Spielzeit. Borussia-Kapitän Christian Ziege sah in der 97. Minute wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte. In der Bundesliga waren die Gladbacher mit nur einem Punkt in zwei Spielen in die Saison gestartet.
In Köln gab es derweil lange Gesichter bei den VfL-Verantwortlichen. Christow hatte im DFB-Pokalfinale im Dress des 1. FC Kaiserslautern am 31. Mai 2003 gegen Bayern München "Rot" gesehen und war für drei Spiele gesperrt worden. Er war in der vergangenen Saison von seinem Ex-Arbeitgeber FCK in keinem Pokalspiel mehr eingesetzt worden. "Ich nehme alle Schuld auf mich. Ich rechne damit, dass Köln den Sieg zugesprochen bekommt und eine Runde weiterkommt", hatte Wolfsburgs Manager Peter Pander bereits auf der Pressekonferenz nach dem Spiel erklärt.
Schlechte Stimmung in Hamburg
Auch an der Waterkant herrscht nach der Blamage in der ostwestfälischen Bischofsstadt und der fünften Niederlage in Folge sogar Untergangsstimmung. Und Trainer Klaus Toppmöller, Nummer eins beim Buchmacher Intertops in der Rubrik "Welcher Trainer fliegt als erster ...?", drohen ungemütliche Tage. Er hat offenbar nur noch eine Gnadenfrist beim Traditionsklub. "Ich gehe schwer davon aus, dass Toppmöller am Samstag gegen den 1. FC Nürnberg noch auf der Bank sitzt", formulierte HSV-Vorstandsboss Bernd Hoffmann die branchenüblichen Durchhalteparolen und fügte hinzu: "Aber wir haben in drei Wochen alles eingerissen, was wir in der Sommerpause aufgebaut haben."
Schwach präsentierte sich auch Hertha BSC Berlin beim glücklichen 1:0-Erfolg beim bayerischen Viertligisten TSV Aindling. Andreas "Zecke" Neuendorf (86.) bewahrte die "alte Dame" vor einer Blamage.