Noch am Freitag sah es so aus, als fiele die Wahl auf Nachwuchs-Mann Marcel Höttecke, der unter der Woche in der Bundesliga-Partie gegen Hannover sein Debüt auf der großen Fußball-Bühne feiern durfte. Denn Ziegler schleppte auch bei der Ankunft in der Bundeshauptstadt noch einen hartnäckigen Bluterguss im Knie mit sich herum, der einen Einsatz beim Training zunächst unmöglich machte.
Schon brandeten Diskussionen darüber auf, ob das Finale für den 20-jährigen Höttecke nicht vielleicht zu früh komme. Und ob es nicht ein Fehler von Doll gewesen sei, am Mittwoch gegen 96 ihn und nicht den erfahrenen Alexander Bade einzusetzen. Denn der Schlussmann der Dortmunder Reserve wirkte besonders in den ersten 45 Minuten unsicher, sah bei zwei Gegentreffern nicht gut aus und musste hinterher von seinen Mannschaftskameraden getröstet werden.
„Für ihn tut es mir natürlich leid, denn ich hätte mich sehr gefreut, wenn er nach seinem Debüt mit einem Sieg hätte nach Hause fahren können“, zeigte sich Mats Hummels, selbst gerade einmal 19 Jahre alt, enttäuscht über den missglückten ersten Einsatz seines Kollegen. Auch Sebastian Kehl drückte dem jungen Keeper sein Mitgefühl aus: „Ich fand, dass er seine Sache sehr gut gemacht hat. Aber wenn er in ein paar Jahren an sein erstes Bundesliga-Spiel zurückdenkt und weiß, dass er dies mit 1:3 verloren hat, ist das für ihn nicht so prickelnd.“
Doll, der gegen Hannover nach Roman Weidenfeller, Marc Ziegler und Alex Bade schon den vierten Keeper der Saison ins Rennen warf, sah das ähnlich. Der Coach machte keinen Hehl daraus, kein Problem damit gehabt zu haben, das Nachwuchstalent auch in Berlin zu bringen: „Marcel hat klasse Leistungen in der Regionalliga gezeigt und dort nur wenig Gegentreffer kassiert. Zudem konnte er mit seiner Spielpraxis punkten, deshalb habe ich mich nach Marcs Verletzung für ihn und nicht für Alex Bade entschieden.“
Der frühere Paderborner, im Winter als Nummer drei zum BVB gestoßen, hatte damit seine Probleme. Auch bei Bade waren nach einer kuriosen Woche mit gleich zwei Verletzungen auf der Torhüter-Position Träume vom Cup-Endspiel gereift. Für den Routinier reichte es im Olympiastadion, genau wie für Youngster Höttecke, nur zu einem Zuschauerplatz. Sein 45-minütiger Einsatz in Schalke dürfte für Bade wohl der einzige im schwarz-gelben Dress gewesen sein.