"Pokal-K.o. in Runde zwei für den Pokalverteidiger - Wie groß ist die Enttäuschung?" Hans Meyer: "Man kann nicht jedes Jahr Pokalsieger werden. Und wenn man es nicht wird, dann ist es eigentlich egal, ob man jetzt ausscheidet, oder drei Runden später. Aber stell dir vor, du verlierst das Endspiel. Dann hast du richtig die Brille auf."
"Ist die Niederlage nur mit dem fehlenden Glück im Elfmeterschießen zu erklären?" Meyer: "Der Spielausgang hatte nichts mit Glück zu tun. Wir haben 60 Minuten in Überzahl gespielt und zweimal geführt. In der Verlängerung hatten wir mindestens noch vier Chancen, die wir schlecht ausgespielt haben. Und wer wie Jena mit zehn Mann in der Verlängerung ausgleicht, der hat es verdient, weiterzukommen."
"Wenn der Pokalverteidiger Nürnberg beim Zweitliga-Vorletzten verliert, muss man schon von einer faustdicken Überraschung sprechen ..."
Meyer: "Wenn die 2. Liga die 1. Liga schlägt, dann ist das doch keine Überraschung. Wenn du nach Jena fährst, musst du zumindest auch die Möglichkeit einkalkulieren, dass du verlierst. Was mich viel mehr ärgert ist, dass wir zweimal in Führung lagen und dann solche Gegentore kassiert haben. Das war die Katastrophe."
"Wie beurteilen Sie die Situation vor dem Bundesliga-Heimspiel am Samstag gegen den deutschen Meister VfB Stuttgart?" Meyer: "Natürlich ist Stuttgart jetzt psychologisch im Vorteil. Die haben ihr Pokalspiel wenigstens gewonnen. Aber Einstellung und Wille meiner Mannschaft stimmen. Das konnte man auch in Jena sehen. Ich bin sicher, wir werden uns über kurz oder lang in Gegenden bewegen, wo die Sonne mehr scheint." "Mit Trainer Hans Meyer?" Meyer: "Ich gehe davon aus, dass ich in 14 Tagen noch Trainer bin, aber wie lange, weiß man im Fußball nie."
"In Jena waren Sie zweimal und insgesamt mehr als 14 Jahre Trainer. Die Leute haben Sie heute dafür gefeiert. Wie haben Sie das empfunden?"
Meyer: "Ich kenne mindestens zehn Leute in Jena, die mich hassen wie die Pest. Also ganz so ist das auch nicht."