Vor dem "Highlight" in der Champions League gegen Italiens Rekordmeister Juventus Turin überwiegen bei Werder Bremen Vorfreude und Zuversicht. "Wir fallen ganz sicher nicht vor Ehrfurcht auf die Knie und bedanken uns dafür, dass wir gegen "Juve" spielen dürfen - auch wir sind in der Lage, guten Fußball zu spielen", sagt Werders Sportdirektor Klaus Allofs vor dem heutigen Achtelfinal-Hinspiel (20.45 Uhr/live bei Premiere).
Respekt vor dem renommierten Gegner ist durchaus vorhanden, dennoch sieht sich der Tabellendritte der Bundesliga keinesfalls als krasser Außenseiter. "Auch wenn wir noch nicht da angelangt sind, wo Juventus steht, bewegen wir uns inzwischen im Kreis der besten Vereinsmannschaften. Wenn jeder an seine Leistungsgrenze geht, haben wir durchaus eine Chance", meint Allofs.
Klose vor der Rückkehr
Vor allem die mögliche Rückkehr von Nationalstürmer Miroslav Klose nach auskurierter Schulterverletzung schürt bei den Hanseaten die Hoffnung auf einen Erfolg gegen die Turiner, die ihren "Abschlusstest" im Meisterschaftsspiel beim abstiegsbedrohten FC Messina verpatzten. "Das 2:2 in Messina zeigt doch, dass man gegen ´Juve´ Tore schießen kann", sagt Mittelfeldspieler Torsten Frings. Ein 1:0-Sieg wäre schon eine Art Wunschergebnis: "Damit wir eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel haben", so Frings.
Klose ist vier Wochen nach seinem Sehnenanriss in der rechten Schulter, den er bei der Bremer Pokal-Niederlage beim FC St. Pauli erlitt, wieder fit. "Ich fühle mich gut und gehe davon aus, dass ich spiele", sagt der 27-Jährige, der die ersten fünf Rückrundenspiele aussetzen musste. Die Pause habe ihm nicht geschadet, meint der mit 16 Saisontreffern erfolgreichste Torschütze der Liga: "Meine Fitnesswerte haben bestätigt, dass ich nichts verloren habe."
Werder-Coach Thomas Schaaf wird die Entscheidung über Kloses Einsatz wohl dennoch erst kurzfristig fällen. "Vom Einsatz her ist er voll da. Er geht in alle Zweikämpfe. Die Frage wird sein, ob die Schulter bei allen Drehungen und Belastungen hält", erklärt der Bremer Trainer.
Ein kleines Fragezeichen steht auch noch hinter Kloses etatmäßigem Sturmpartner Ivan Klasnic. Der Kroate ist immer noch erkältet, fühlt sich aber "schon besser als vor dem Dortmund-Spiel". Bei Werders 1:0-Erfolg am Samstag im Westfalenstadion war Siegtorschütze Klasnic nach 80 Minuten erschöpft ausgewechselt worden.
"Juve"-Coach Fabio Capello ist gewarnt
Nicht nur wegen des in den vergangenen Monaten überaus erfolgreichen "K+K"-Sturms ist Juventus vor dem Duell mit den Norddeutschen gewarnt. "Bremen ist ein Team, das auf hohem technischen Niveau spielt", weiß "Juve"-Coach Fabio Capello. Mit dem jüngsten Auftritt seiner eigenen Mannschaft war der 59-Jährige hingegen nicht zufrieden: "Im Spiel gegen Bremen werden wir uns steigern müssen."
In Messina überzeugte nur Turins schwedischer Nationalstürmer Zlatan Ibrahimovic, der ein Tor selbst erzielte und darüberhinaus den Foulelfmeter provozierte, der zum zweiten Treffer für sein Team führte. Wieder fit ist nach längerer Knieverletzung der Ex-Münchner Robert Kovac, der aber wohl nicht in der Turiner Anfangsformation auflaufen wird.