Schalke 04 kann in der Champions League vom Einzug ins Achtelfinale und weiteren Millionen-Einnahmen träumen. Der deutsche Vize-Meister bezwang Fenerbahce Istanbul mit 2:0 (1:0) und errang gegen das Team des deutschen Trainers Christoph Daum den ersten Sieg im laufenden Wettbewerb der "Königsklasse". Der in die Kritik geratene Trainer Ralf Rangnick dürfte seine Position damit wieder etwas gestärkt haben.
Vor 53.993 Zuschauern in der Veltins-Arena köpfte Nationalspieler Kevin Kuranyi nach einer Musterflanke von Lincoln in der 32. Minute die Führung, Ebbe Sand sorgte erst in der Schlussminute für das erlösende zweite Tor gegen am Ende nur noch neun Gegenspieler. Obwohl die Königsblauen, die in den letzten fünf Pflichtspielen sieglos geblieben waren, gegen den dezimierten Gegner einen noch höheren Sieg leichtfertig vergaben, betrieben sie gegen den türkischen Meister Wiedergutmachung für die enttäuschenden Ergebnisse der vergangenen Wochen.
Fenerbahce hatte in der 40. Minute Fabio Luciano mit Rot nach einer Notbremse und in der 55. Minute Marco Aurelio mit Gelb-Rot wegen wiederholten Foulspiels verloren. Im fünften und damit vorletzten Gruppenspiel am 23. November gegen den PSV Eindhoven müssen die Schalker in Rafinha aber ebenfalls einen Brasilianer ersetzen. Der 20-Jährige sah kurz vor Schluss seine dritte Gelbe Karte.
"Es muss Kampfbereitschaft und Aggressivität da sein. Das haben wir deutlich angesprochen und das erwarten wir", hatte Teammanager Andreas Müller vor dem Anpfiff gefordert. Der deutsche Vizemeister war gewillt, die letzten Pleiten vergessen zu machen. Die Gastgeber spielten mit Herz und wurden durch Kuranyis zweiten Treffer in der laufenden Champions-League-Saison nach dem zwischenzeitlichen 3:2 im Hinspiel (3:3) belohnt.
Überraschenderweise ließ Trainer Rangnick mit Kuranyi als einziger Spitze beginnen, Ebbe Sand saß zunächst auf der Ersatzbank, wurde aber in der 64. Minute trotz seines Nasenbeinbruchs mit einer Spezialmaske eingewechselt. Der Däne Sören Larsen musste wegen einer Zerrung passen. Die Schalker waren die tonangebende Mannschaft, vor allem nachdem Fabio Luciano und Marco Aurelio vom spanischen Schiedsrichter Luis Medina Cantalejo vom Platz gestellt wurden.