Die Bundesliga-Niederlage beim Hamburger SV abhaken und gegen den FC Brügge Wiedergutmachung betreiben, heißt es für den FC Bayern München vor dem heutigen Spiel (20.45 Uhr, live bei Premiere) in der Champions League gegen den belgischen Meister.
"Wir werden einen anderen FC Bayern sehen", verspricht Trainer Felix Magath und beteuert vor dem zweiten Gruppenspiel in der "Europaliga": "In der Champions League haben wir Großes vor." Gegen Brügge, das sich nach acht Spieltagen in der nationalen Liga mit fünf Punkten Rückstand auf Tabellenführer Standard Lüttich nur auf Rang sechs wiederfindet, will Magath deshalb unbedingt die Gunst der Stunde nutzen und eine Weichenstellung vornehmen. Durch das 1:0 bei Rapid Wien habe der FC Bayern gut vorgelegt, "und mit sechs Punkten hätten wir eine Bombenausgangsposition in unserer Gruppe", betont der Trainer.
Ballack kündigt Wiedergutmachung an
Ohnehin geben sich die Münchner nach dem 0:2 in Hamburg eher unaufgeregt. Die Niederlage wird allgemein als Weckruf gewertet, so etwa von Michael Ballack: "Es ist gut zu wissen, dass wir für Siege mehr tun müssen." Diese Einstellung werde bereits am Dienstagabend zu sehen sein, beteuert Mannschaftskapitän Oliver Kahn: "Wir sind nicht so blöd, dass wir glauben, die Punkte gegen Brügge einfach so im Vorbeigehen mitnehmen zu können."
Eine Leistungssteigerung erwartet Magath vor allem von den "Leithammeln" Ballack und Roy Makaay, die nach Verletzungen nicht auf Anhieb ihre Form wiedergefunden haben. "Ballack ist ein Spieler, der seinen Rhythmus aus Training und Spiel braucht, der kann nicht gleich von null auf hundert gehen", sagt der Trainer: "Ich hoffe, dass er am Dienstag wieder näher an seine Topform herankommt." Das Gleiche erhofft sich Magath bei Makaay.
Eine Rückkehr auf hohes Niveau bescheinigt der Münchner Coach dagegen Bastian Schweinsteiger. "Er hat mir in der zweiten Halbzeit in Hamburg sehr gut gefallen, er war ein positives Element, er hat zu alter Form gefunden", sagte Magath. Sorgen bereitet ihm dagegen auch die Wahl eines Partners für Makaay. Hinter Claudio Pizarro und Roque Santa Cruz setzte Magath ein Fragezeichen, und Paolo Guerrero passt nach Meinung des Trainers nicht optimal zum Niederländer.
FC Brügge in der Krise
Ganz andere Sorgen hat sein Gegenüber Jan Ceulemans. Gegen den SC Lokeren kassierte Brügge am Samstag die erste Heimniederlage (0:1) seit 41 Spielen. Das Team um den Ex-Schalker Sven Vermant ist derzeit nicht zu vergleichen mit der Meistermannschaft.
Ceulemans´ Spielern fehlt jegliches Selbstvertrauen, spielerisch läuft kaum etwas zusammen. Dementsprechend defensiv werden die Gäste gegen die Bayern eingestellt sein und in der wohl ausverkauften Allianz-Arena nur mit einer echten Spitze auflaufen. Stürmer Javier Portillo, Leihgabe von Real Madrid, soll aber aus einem kompakten Fünfer-Mittelfeld immer wieder unterstützt werden.