Yaya Toure besiegelte mit seinem Tor in der 43. Minute das Aus für den Bundesliga-Zweiten, der ähnlich wie beim 0:1 im Hinspiel aus seinen Torchancen kein Kapital schlagen konnte.
Die Königsblauen durften sich immerhin mit Einnahmen von mindestens 35 Millionen trösten. Der neunmalige Europapokal-Sieger "Barca", der seit 14 Monaten in der "Königsklasse" zuhause ungeschlagen ist, darf dagegen weiter vom zweiten Champions-League-Titel nach 2006 träumen. Der 18-malige spanische Meister trifft im Halbfinale am 23. und 29. April auf Manchester United. Vor 80.000 Zuschauern im Camp Nou begannen die Schalker ohne den übergroßen Respekt, der sie im Hinspiel so lange gelähmt hatte. Mit dem Mut der Verzweifelung suchten sie ihr Heil in der Offensive. Dabei kombinierte das Team von Trainer Mirko Slomka gut wie seit Wochen nicht und erspielte sich in der Anfangsphase einige gute Möglichkeiten. Allerdings war erneut die schwache Chancenverwertung das Manko.
Zunächst verfehlte Gerald Asamoah knapp das Tor (5.), dann musste "Barca"-Torhüter Victor Valdes bei einem 22-Meter-Schuss von Halil-Altintop nachfassen, nachdem Asamoah die Aktion mit einem schönen Hackentrick eingeleitet hatte (7.). Die besten Chancen, das 0:1 aus dem Hinspiel auszugleichen, hatte jedoch Kevin Kuranyi, der nach seiner schöpferischen Pause beim 1:0 am vergangenen Samstag gegen Hansa Rostock wieder in die Anfangsformation zurückgekehrt war. Zunächst scheiterte der Nationalspieler nach einer Asamoah-Flanke mit einem Kopfball (14.), dann verpasste er knapp eine Hereingabe von Jermaine Jones (21.). Zwischendurch verfehlte zudem Jones knapp das "Barca"-Gehäuse (20.).
Nach gut 20 Minuten war es mit der Schalker Herrlichkeit allerdings vorbei. Barcelona, nach zuletzt nur einem Sieg in sieben Ligaspielen in der Krise, nahm das Spiel mehr und mehr in die Hand. Vor allem Xavi Hernandez, der zuvor mit einem 15-Meter-Schuss an Schalke-Torwart Manuel Neuer gescheitert war (12.), und Andres Iniesta zogen im Mittelfeld die Fäden.
Beim 0:1 allerdings stand dem Tabellenzweiten der Primera Division das Glück zur Seite. Nach einer Hereingabe von Jungstar Bojan Krkic lenkte Marcelo Bordon den Ball aufs eigene Tor, sein Abwehrkollege Mladen Krstajic rettete zunächst per Kopf auf der Linie, doch Toure traf im Nachschuss. Nach dem Seitenwechsel war dann ein deutlicher Klassenunterschied zwischen dem Favoriten Barcelona und dem Außenseiter Schalke zu erkennen. Xavi und Iniesta leiteten immer wieder gefährliche Angriffe ein, Schalke-Keeper Neuer verhinderte mit starken Paraden einen höheren Rückstand. Erst parierte er einen 18-Meter-Schuss von Iniesta (51.), dann rettete er gegen Xavi (66.). Die Königsblauen hatten dem nur noch wenig entgegenzusetzen, Torchancen ergaben sich kaum noch. Die 7000 mitgereisten Fans nahmen es mit Humor. "Ihr werdet nie deutscher Meister", riefen sie an die Adresse des katalonischen Renommierklubs.