Es war eine ganz feine Aktion, mit der Guido Burgstaller die Sache kurz vor Schluss fast noch für Schalke entschieden hätte: Mit der Hacke bugsierte der Stürmer den Ball wuchtig in Richtung Tor, doch noch ehe die Portugiesen abwehren konnten, hatte Linienrichter Diego Barbero Sevilla schon wieder sein Fähnchen oben. Die Szene beim 1:1 zwischen Schalke und dem FC Porto zeigte: Burgstaller hat im Moment kein Glück, und manchmal kommt auch noch Pech dazu – Schalkes bester Torjäger der beiden vergangenen Jahre hat derzeit nicht gerade das, was man einen Lauf nennt.
Burgstaller hängt etwas durch, Mark Uth wartet immer noch auf seinen ersten Pflichtspiel-Treffer für Schalke und Franco Di Santo ist ohnehin nicht gerade als Torjäger bekannt: Drei erfahrene Stürmer haben in dieser Saison für Schalke noch gar nicht getroffen, und trotzdem ist die torlose Serie der S04-Angreifer endlich beendet. Denn Breel Embolo scheint in seinem dritten Jahr auf Schalke den erhofften Schritt nach vorne zu machen und sammelt zumindest persönliche Erfolgserlebnisse. Erst traf der Schweizer beim 1:2 in Mönchengladbach, und nun auch beim 1:1 gegen Porto. Manager Christian Heidel glaubt, dass sich Embolo jetzt im Aufwind befindet: „Es würde mich wundern, wenn es nicht so wäre. Tore sind für Stürmer etwas ganz Besonderes.“
Naldo freut sich für Embolo
Breel Embolos 1:0 gegen Porto war klasse herausgespielt. Suat Serdar eroberte sich im Mittelfeld den Ball, schickte Weston McKennie damit in Richtung Tor, und der 20-Jährige passte ganz überlegt auf die andere Seite zu Embolo, der Portos Torwart-Legende Iker Casillas mit einem Schuss gegen dessen Laufrichtung überwand. „Das war ein Umschaltspiel, so wie wir es uns vorstellen“, lobte Heidel den Spielzug und hob Embolo als Vollstrecker noch einmal explizit hervor: „Wie der sich reingehauen hat, ist phänomenal. Ich weiß gar nicht, wie viele Spurts der gemacht hat.“ Auch Abwehrchef Naldo gönnte Embolo dieses Tor ganz besonders: „Ich freue mich für Breel, dass er schon wieder getroffen hat.“
Für Embolo war es sein achtes Tor im 40. Pflichtspiel für Schalke – eine überschaubare Bilanz, die sich aber durch die schwere Sprunggelenk-Verletzung des Schweizers im Oktober 2016 erklärt. In der vergangenen Saison brauchte er lange, um überhaupt wieder in Tritt zu kommen, aber diese Zeit ist jetzt abgehakt. „Wir wollen über das, was in der Vergangenheit war, einfach nicht mehr reden“, berichtet Heidel. Für ihn ist viel mehr klar, dass Embolo mit seinen immer noch erst 21 Jahren noch jede Menge Entwicklungspotenzial hat: „Ich glaube, dass der jetzt immer stärker wird.“ Vielleicht trifft er ja auch am Samstag gegen die Bayern – Tor Nummer drei im dritten Spiel?
Autor: Manfred Hendriock