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1:3 in Madrid
Schalke bringt sich um den Lohn der Arbeit

Schalke: Um den Lohn der Arbeit gebracht
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Schalke 04 hat sich mit jugendlichem Elan ehrenvoll aus der Champions League verabschiedet und als Trostpflaster 30 Millionen Euro mitgenommen.

Mit acht Eigengewächsen in der Startelf verloren die Königsblauen im Achtelfinal-Rückspiel bei Real Madrid mit 1:3 (1:1). Allerdings beantworteten sie die "Frage der Ehre" nach dem demütigenden 1:6 im Hinspiel vor drei Wochen mit einer über weite Strecken couragierten Leistung.

Real: Casillas - Nacho, Varane, Ramos (70. Carvajal), Coentrao - Alonso (46. Casemiro) - Isco, Illarramendi - Jese (8. Bale), Morata, Ronaldo. Schalke: Fährmann - Hoogland, Höwedes (58. Kyriakos Papadopoulos), Matip, Kolasinac - Ayhan (81. Annan), Neustädter - Obasi, Meyer, Draxler - Huntelaar (46. Szalai). Schiedsrichter: Sergej Karassew (Russland) Tore: 1:0 Ronaldo (21.), 1:1 Hoogland (31.), 2:1 Ronaldo (74.), 3:1 Morata (75.) Zuschauer: 65.148 Gelbe Karten: Illarramendi (2) - Kyriakos Papadopoulos

Nach dem Rückstand durch Weltfußballer Cristiano Ronaldo (21.) glich ausgerechnet Tim Hoogland (31.) aus. Der Verteidiger beendete vor 65.148 Zuschauern im Estadio Santiago Bernabéu eine Torflaute von über vier Jahren. Der überragende Torhüter Ralf Fährmann vereitelte ein halbes Dutzend Großchancen des Rekord-Europapokalsiegers, war bei den weiteren Treffern von Ronaldo (74.) und Alvaro Morata (75.) aber chancenlos. Die Gelsenkirchener setzten in ihrem 155. Europapokalspiel auf den Nachwuchs: Von den acht Eigengewächsen in der Anfangsformation waren vier jünger als 21 Jahre. "Viele reden davon, wir machen's", sagte Sportvorstand Horst Heldt.

Weil nach der Hinspielpleite das Aus ohnehin besiegelt war, schonte Trainer Jens Keller Mittelfeldstar Kevin-Prince Boateng und nach der Pause auch Torjäger Klaas-Jan Huntelaar für die nächsten Aufgaben in der Bundesliga. Flügelstürmer Jefferson Farfán war gar nicht mitgeflogen, damit er nach seiner Kniereizung am Samstag gegen Braunschweig wieder spielen kann. Allerdings schied Kapitän Benedikt Höwedes verletzt aus (59.).


Klubboss Clemens Tönnies hatte das bedeutungslose Rückspiel zu "einer Frage der Ehre" gemacht. Seine Mannschaft erstarrte in der Kathedrale des Fußballs, in der die 6000 mitgereisten Fans den Ton angaben, nicht in Ehrfurcht. Huntelaar hatte kurz vor der Pause sogar die Führung auf dem Fuß, verfehlte aber knapp das Ziel (40.). Allerdings bot Real-Coach Carlo Ancelotti fünf Tage vor dem Clasico gegen den FC Barcelona auch nur eine bessere B-Elf auf, lediglich Sergio Ramos, Xabi Alonso und Ronaldo gehören auch sonst zur Stammformation. Schon nach acht Minuten musste Ancelotti jedoch 91-Millionen-Mann Gareth Bale aufs Feld schicken, Jungstar Jesé schied nach einer Attacke von Sead Kolasinac mit einer Knieverletzung aus. Der Waliser leitete prompt das erste Tor des spanischen Rekordmeisters ein: Seine Vorlage verwertete Ronaldo zu seinem zwölften Saisontreffer in der Königsklasse. Wenig später ließ Bale Joel Matip stehen, seine Hereingabe verstolperte allerdings Morata (28.).

Der Bundesliga-Dritte schien hingegen überrascht, wie viel Platz ihm die Madrilenen ließen. Weil die Kombinationen zunächst aber vor dem Strafraum versandeten, fasste sich Hoogland ein Herz und hatte Glück, dass Ramos seinen Schuss unhaltbar abfälschte. Torhüter Ralf Fährmann verhinderte mit Glanzparaden gegen Isco (33.) und Morata (35.) anschließend einen erneuten Rückstand. Auch einen Kopfball von Ronaldo wehrte er reaktionsschnell ab (51.).

Schalke kassiert trotzdem noch 30 Millionen Euro

Schalke wird das Aus mit rund 30 Millionen Euro versüßt. Allein an Prämien haben die Königsblauen 17,7 Millionen Euro kassiert. Hinzu kommt der Anteil aus dem Marktpool und geschätzte Zuschauereinnahmen von sechs Millionen Euro.

Einen bleibenden Eindruck in Madrid hinterließen die Schalker Fans. Sie zogen von der zentralen Puerta del Sol durch die Stadt zum Stadion. Dort überstimmten sie mit ihren Gesängen die Real-Fans fast durchgängig.

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