Wer Robert Lewandowski in den letzten Wochen in Training und Testspiel beobachtet hat, der würde nicht auf die Idee kommen, am Einsatzwillen des Angreifers zu zweifeln. Selbst die Dortmunder Fans, lange Zeit verärgert über das von ihm und seinen Beratern veranstaltete Transfer-Theater, schienen ihren Frieden mit dem abwanderungswilligen Torjäger gefunden zu haben, solange er nur weiterhin in gewohnter Manier alles für den BVB gibt. Dass Lewandowski nun eine polnische Zeitung genutzt hat, um die Vereinsführung heftig anzugreifen und sogar indirekt anzukündigen, im Laufe der Saison möglicherweise nicht sein gesamtes Leistungsvermögen abrufen zu können, ist eine unerklärliche Dummheit.
Dass der 24-Jährige bekanntermaßen darauf pocht, der BVB habe sich nicht an eine Abmachung gehalten, wonach er bereits in diesem Sommer seinen großen Wunsch erfüllt bekommt und zum FC Bayern wechseln darf, ist längst keine Neuigkeit mehr. Dass er darum aus seiner Sicht hintergangen worden ist, ist sogar eventuell noch nachzuvollziehen. Allerdings ändert es nichts an der Tatsache, dass Lewandowski einen Vertrag in Dortmund besitzt. Einen Vertrag bis zum 30. Juni 2014. Einen Vertrag, den er unterschrieben hat. Einen Vertrag, in dem es keine Ausstiegsklausel gibt.
Dieser Vertrag verpflichtet ihn dazu, seine Fähigkeiten bei den Schwarz-Gelben einzubringen. Darauf sollte er sich in Zukunft konzentrieren, damit die guten Eindrücke der letzten Wochen nicht schnell vergessen sind. Seinem Image als Arbeiter, der sich für seine Mannschaft aufopfert, täte das nicht gut – seinem Marktwert übrigens auch nicht.