Dabei werden die RWE-Fans mit Neid in Richtung Mönchengladbach blicken. Wie die Fohlen-Reserve das Georg-Melches Stadion mit ihren herausragenden fußballerischen Qualitäten verzauberte, war schlichtweg beeindruckend. Temporeicher, technisch beschlagener Fußball mit eingebauter Torgarantie, so präsentiert sich der Borussen-Nachwuchs seit Wochen. In Essen erreichte das Offensivspektakel der Elf vom Niederrhein seinen vorläufigen Höhepunkt.
Seit 13 Spielen ist das Team von Sven Demandt nunmehr ungeschlagen, holte gar aus den letzten sieben Spielen satte 21 Zähler. Warum die Gladbacher in Galaform sind, haben sie gegen RWE eindrucksvoll bewiesen. Hier stimmt es aktuell in allen Mannschaftsteilen. Im Tor ist Jungprofi Janis Blaswich der ruhende Pole, Innenverteidiger Tim Heubach ist in der Luft mit seinem Kompagnon Bernhard Janeczek nahezu unüberwindbar. Zudem ist das Abwehr-Duo überaus torgefährlich. Im Mittelfeld gibt der in Bestform befindliche Alexander Bieler den Takt vor. Vorne sind die „kleinen Fohlen“ auch ohne ihren einstigen Torjäger Elias Kachunga (seit der Winterpause beim VfL Osnabrück) jederzeit für ein Tor gut. Sei es in Person von Rückkehrer Fabian Bäcker, Routinier Marcel Podszus oder den flinken Außen Dennis Dowidat und Sascha Tobor.
Lange galten die Sportfreunde Lotte aufgrund ihres namhaften Kaders und sensationellen Laufs als Topfavorit. Mittlerweile haben die Blau-Weißen ihren einstigen Acht-Punkte-Vorsprung verspielt und müssen nun den bärenstarken Gladbachern hinterherlaufen, die sich in dieser Form plötzlich in die Favoritenrolle auf den Drittliga-Aufstieg gespielt haben.