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Tusem Essen: Aljoscha Schmidts wundersamer Wandel
Von Straußen und Schlüsselrollen

Tusem Essen: Aljoscha Schmidts wundersamer Wandel
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Aljoscha Schmidt hatte sich auf die Bundesliga-Pause gefreut, schließlich wollte er nach den letzten kräftezehrenden Wochen endlich einmal die Beine hochlegen. Das muss er nun länger als erhofft. Nach einem Trainings-Zusammenprall mit Alexander Schult ist der TUSEM-Linksaußen bis Mittwoch krank geschrieben. Diagnose: Schlüsselbeinprellung.

„Das ist besonders bitter, weil wir viele taktische Dinge einarbeiten wollten“, hadert Schmidt, der die Ostertage bei seinen Schwiegereltern in Bremen verbrachte.

Wohl wissend, dass sich seine Rolle beim Aufsteiger gewandelt hat, seitdem Kristof Szargiej das Trainerzepter schwingt. Der stellte die Taktik um, gewährte Schmidt mehr Einsatzzeiten – und registriert nun mit Vergnügen, wie die Torquote des 23-Jährigen in die Höhe schnellt. Zuletzt erzielte er mit elf Treffern gegen Nettelstedt-Lübbecke seinen persönlichen Bestwert, insgesamt stehen bereits 91 Einschläge auf seinem Konto.

„Unter Kristof kann ich endlich mein Spiel spielen. Aber Tore sind nicht alles“, bemerkt der Rechtshänder zurückhaltend. Dennoch ist ihm bewusst, dass seine TUSEM-Analyse der bisherigen Saison auch ein wenig auf ihn selbst zutrifft: „Wir haben stark begonnen und stärker nachgelassen. Zwischendurch fragte man sich schon manchmal, oh Gott, wird das wohl noch was? Aber jetzt holen wir wieder auf.“

Und weil sein Optimismus so unerschütterlich ist, mag sich der Youngster noch gar nicht damit beschäftigen, dass er in der kommenden Saison die Zweitliga-Gültigkeit seines Vertrages ausreizen könnte. „Mit dem Abstieg beschäftige ich mich nicht zu sehr. Ich bereue gar nichts, mein Wechsel nach Essen war richtig“, betont der Neuzugang des vergangenen Sommers.

Gemeinsam mit Freundin Vanessa hat er sich mittlerweile in Kettwig niedergelassen, in direkter Nachbarschaft zu einer Straußenfarm. Das ist nicht nur exotisch, sondern auch ländlich – und passt so gar nicht zum gängigen Ruhrpott-Bild. „Ich war vorher vier Jahre in Bremen, das war ein ganz anderer Schnack. Vom Ruhrgebiet hatte ich Begriffe wie Krupp im Kopf. Und jetzt wohnen wir mitten im Grünen“, schwärmt der Wetzlarer.

Dabei hätte es ihn beinahe beruflich nie in den Westen verschlagen: „Ich habe bis zur A-Jugend parallel Bodenturnen gemacht. Aber irgendwann musste ich mich für eine Sache entscheiden.“ Den Entschluss hat er bis heute nicht bereut. Und auch nicht die Essener, für die er immer mehr eine Schlüsselrolle einnimmt…

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