Es musste mächtig Frust raus nach der Partie. Die Plastikstühle am Spielfeldrand bekamen die volle Breitseite von den Tusem-Spielern und auch verbal flogen einige Geschosse durch die Halle. Die Zweitliga-Handballer des Tusem ärgerten sich über das 30:30 (14:13)-Unentschieden im Heimspiel gegen Eintracht Hildesheim und sie hatten auch allen Grund dazu. Nicht, weil mit der Schlusssirene das vermeintliche Siegtor von Dennis Szczesny zurückgepfiffen wurde, sondern weil sie mal wieder eine Führung nicht über die Zeit bringen konnten.
„Das tut verdammt weh“, sagte ein sichtlich geknickter Essener Trainer Jaron Siewert nach dieser gefühlten Niederlage. Wie schon in der Vorwoche beim Dessau-Roßlauer HV (30:31) reichte ein Drei-Tore-Vorsprung erneut nicht zum Sieg und damit zu zwei wichtigen Punkten gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf.
Savvas Savvas nur schwer zu halten
Dabei wäre ein Sieg für die Gastgeber durchaus verdient gewesen. Nach durchwachsenem Start, den vor allem der starke Rückraum-Shooter Savvas Savvas geprägt hat, fanden die Essener ins Spiel. Savvas, der zuvor viele Freiheiten genoss, wurde von der Tusem-Deckung mit einer Freiheitsstrafe belegt. Siewert stellte seine Abwehr auf ein 4:2 um und hatte damit Erfolg – das Zentrum war einigermaßen dicht. Im Offensivspiel harmonierte dagegen nur wenig. Immer wieder gab es Missverständnisse, weshalb einige gute Chancen auf der Strecke blieben. Vor der Pause drückte Tusem-Kapitän Jonas Ellwanger noch einmal auf das Gaspedal und seine Mitspieler hängten sich ihm an. Die Führung ging in Ordnung.
In einer emotionalen und spannungsgeladenen zweiten Hälfte schienen sich die Hausherren in Richtung Heimsieg zu bewegen. Vor allem Youngster Luca Witzke konnte mit seiner Unbekümmertheit überzeugen und erwies sich als Macher. Drei eigene Tore und einige Vorlagen ließen die Fans jubeln.
Tusem erlaubt sich zu viele Fehler
Aber Hildesheim blieb am Leben. Der Tusem erlaubte sich weiterhin zu viele Fehler und verlor Savvas aus den Augen. Seinen Freigang nutzte der Grieche mit der Flucht nach vorn und ärgerte die Essener. Diese agierten zu behäbig in der Defensive und bekamen Savvas nicht mehr in den Griff.
Als Tom Skroblien das 30:27 für den Tusem erzielte, freuten sich die meisten Fans schon auf den Sieg, doch Jacob Nelson und zwei Mal Savvas bescherten der Eintracht doch noch einen Punkt. „Mit dem einen Punkt können wir uns nach dieser guten Leistung nicht zufrieden geben“, ärgerte sich Tusem-Trainer Jaron Siewert.