Vier Wochen vor dem ersten echten Härtetest beim Supercup in Halle/Westfalen und Dortmund (24. bis 28. Oktober) sieht Brand im Projekt "Jugend forscht" einen großen Nutzen. "Das war ja schon lange bekannt. Alle Spieler die hier dabei sind, haben Chancen, kommen für die EM oder Olympia in Frage. Wir wollen sie an das Niveau der Weltmeister heranführen", sagt Brand. Bereits seit Montag hat er seine Spieler zum Kurz-Lehrgang in der Sportschule Grünberg versammelt. Im Mittelpunkt stehen tägliche Sprinttests.
Auch Brands Rechtsaußen Florian Kehrmann (Lemgo), wie Kapitän und Schweiz-Legionär Markus Baur schon beim bislang letzten Aufeinandertreffen mit Rumänien vor acht Jahren in Biberach dabei, sieht die Wichtigkeit der Partie: "Natürlich ist es schwer, sich immer wieder einzustimmen auf den nächsten Höhepunkt. Aber nach der EM steht auch schon wieder Peking im Fokus", sagt der Lemgoer. Zehn WM-Helden von Köln sind neben Kehrmann in Wetzlar dabei. Im Blickpunkt stehen diesmal aber Christophersen (Lemgo), Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen), Martin Strobel (Balingen-Weilstetten) und Lokalmatador Michael Allendorf, die zusammen gerade mal 19 Länderspiele auf dem Konto haben. Der 20 Jahre alte Linksaußen Gensheimer holte zuletzt wie Strobel und Allendorf WM-Silber bei der Junioren-WM und wurde dabei sogar als "wertvollster Spieler" des Turniers ausgezeichnet.
Neben den Jungen ist ein Routinier zurück im Team: Der gebürtige Ukrainer Oleg Velyky musste bei der EM 2006 sowie der WM 2007 verletzt passen und brennt auf seinen 30. Einsatz im DHB-Trikot.
Dass der Gegner den großen Namen Rumänien trägt, ist da fast zweitrangig. Zudem sind die Osteuropäer, die ihren bislang letzten von vier WM-Titeln 1974 holten, ohnehin längst noch nicht wieder Weltklasse. "Aber sie machen eine gute Entwicklung durch und haben Schweden das Leben in der EM-Qualifikation schwer gemacht. Sie streben zurück in die Weltspitze", sagt Heiner Brand, dessen Verbleib über Olympia in Peking hinaus noch immer offen ist.