„Ich freue mich auf die Spiele gegen Mannheim. Schließlich haben sich meine Jungs nach der 5:6-Niederlage im Pokalfinale geschworen, die Adler noch einmal zu schlagen“, sagte Haie-Trainer Doug Mason. Die Statistik gibt den Kölnern für die Duelle gegen den Vorrundenersten Hoffnung: In den zwölf Play-off-Serien gegeneinander gingen die Haie neunmal als Sieger vom Eis, zuletzt beim Halbfinale 2003.
Mason sprach nach dem souverän herausgespielten 5:1-Sieg gegen überforderte Ingolstädter lieber über die zuletzt fast schon abgeschriebenen NHL-Oldies Bill Lindsay und Aaron Gavey. Beide fanden sich überraschend in der ersten Reihe wieder und bedankten sich mit jeweils einem Treffer. „Sie haben sich nach persönlich schweren Wochen in den Dienst der Mannschaft gestellt und sind heute dafür belohnt worden“, meinte Mason. ERC-Coach Ron Kennedy brachte den mutlosen Auftritt seiner Mannschaft auf den Punkt: „Wir waren weniger Gegner als Zuschauer.“
Dagegen mussten die Nürnberger wesentlich mehr Anstrengungen aufbringen, um den ersten Halbfinaleinzug seit 1999 zu feiern. Wie in der fünften Partie erzielte der US-Amerikaner Brian Swanson in der Overtime bei doppelter Überzahl den Siegtreffer zum 3:2 und lässt die Nürnberger vom ganz großen Coup träumen. „Unser Weg ist noch nicht zu Ende. Wir wollen im Halbfinale etwas reißen“, erklärte Nationalspieler Petr Fical.
Neben Swanson stachen auch der schussgewaltige Verteidiger Jame Pollock, der mit seinen Saison-Treffern Nummer 25 und 26 den Sieg ebnete, und Torhüter Jean-Francois Labbe mit 55 gehaltenen Schüssen heraus. „Labbe hat den Unterschied in der Serie gemacht“, lobte Nürnbergs Trainer Benoit Laporte seinen Schlussmann. Die Hannoveraner dagegen trauerten der vergebenen Chance nach.
„In der Kabine herrscht eine Stimmung wie auf einem Friedhof“, seufzte der 38 Jahre alte Haudegen Brad Schlegel, der in seinem vielleicht letzten Spiel als Profi den 2:2-Anschlusstreffer markiert hatte.