Der EV Duisburg tut sich schwer. Zwei Punkte aus zwei Spielen sind unterm Strich zu wenig. Immerhin deutete die Mannschaft im Derby gegen Essen nach mäßigem Start und 0:2-Rückstand an, was in ihr steckt und konnte den kompletten Fehlstart abwenden. Trainer Andreas Lupzig sah Licht und Schatten und will daher von einer Favoritenrolle zunächst einmal nichts wissen.
Wie fällt die Bilanz des ersten Wochenendes aus?
Durchwachsen! Gegen unangenehm zu spielende und aggressive Ratinger hat die Mannschaft am Freitag keinen Weg gefunden, dagegenzuhalten. Dieses Spiel haben wir verdient verloren. Das andere Gesicht habe ich am Sonntag gesehen, als wir die Partie gegen Essen nach einem 0:2-Rückstand noch gedreht und in der Verlängerung auch verdient gewonnen haben. Diesen Schwung gilt es jetzt mitzunehmen.
Wie erklären Sie sich dann die mangelhafte Einstellung beim Saisonauftakt?
Der Fokus muss auf der Einstellung jedes einzelnen Spielers liegen. Es geht nur über Einsatz, einfaches Eishockey und Zweikämpfe. Erst dann kommt Kreativität, Talent und Kombinationsspiel zum Tragen. Wenn ich in einem Männersport nicht arbeite, gewinne ich keinen Blumentopf. Das war schon immer so. Die Mannschaft ist in der letzten Saison nicht oft geprüft worden und konnte Spiele mit ein bisschen Rumzocken lösen. Das ist jetzt anders.
Wie fällt denn Ihr erster Eindruck der neuen Oberliga aus?
Wir sind nicht in einer Hobbyliga. Uns wird in jedem Spiel alles abverlangt. Beim Derby gegen Essen, als 2600 Leute in der Halle waren, ist mir das Herz aufgegangen. Ich hatte Uwe Krupp nachher noch bei mir im Büro. Er hat das Spiel gesehen und bestätigt, dass ihm das Riesenspaß gemacht hat. In dieser Liga ist richtig Zunder drin.
Nehmen Sie trotzdem die Rolle des Topfavoriten an?
Ich gebe keine Wasserstandsmeldungen ab und lasse mich auch nicht in eine Favoritenrolle drücken. Sicherlich ist es so, dass wir uns noch verbessern und schon auf gewisse Tabellenplätze kommen wollen. Ich weiß, wozu meine Mannschaft im Stande ist. Aber es wird nicht leicht für uns. Jeder Gegner und jeder Akteur will sich gegen Duisburg zeigen. Hier wird ja nicht zuletzt auch ein bisschen mehr Geld verdient als woanders. Dann werden wir oft als Favorit genannt, wir haben vielleicht auch ein bisschen mehr Möglichkeiten als manch andere Vereine in der Liga. Das sind alles Kriterien, die den Gegner heiß machen. Daher kann ich mich nur wiederholen: uns wird in jeder Partie alles abverlangt.