Bei einer DEL-Gesellschafterversammlung am Donnerstag in Köln wollte die Liga eigentlich über einen möglichen Ausschluss der Hessen entscheiden, doch der kommissarische Huskies-Geschäftsführer Fritz Westhelle überraschte mit einer Einstweiligen Verfügung des Landgerichts Köln, die den 14 übrigen Gesellschaftern vorerst einen Rauswurf des Klubs untersagte.
Bei Zuwiderhandlung drohen den Gesellschaftern eine Geldstrafe in Höhe von 250.000 Euro oder ersatzweise eine Haftstrafe von sechs Monaten. Bereits nach wenigen Minuten unterbrachen die Klubchefs die Sitzung und verließen den Versammlungsraum für eine Beratung an einem geheimen Ort. Man prüfe die rechtliche Lage, ließ die DEL verlauten. Die Verantwortlichen der Huskies wurden dazu nicht eingeladen.
"Das Landgericht Köln teilt unsere Meinung, dass die DEL uns nicht mehr aus der Liga ausschließen kann, nachdem unsere Gläubiger dem Sanierungskonzept zugestimmt haben", sagte Westhelle. Vor einer Woche erhielt der Klub im zweiten Versuch die Zustimmung ihrer Gläubiger für den Insolvenzplan. Die Versammlung fand vor dem Kasseler Amtsgericht im zweiten Anlauf statt, nachdem zuvor DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke wegen eines Formfehlers eine Vertagung erwirkt hatte.
Ein Formfehler hatte auch den ersten Versuch des Ausschlusses der Kasseler vor zwei Wochen zunichte gemacht. Statt Tripcke hatte der Aufsichtsratschef Jürgen Arnold zur entscheidenden Gesellschafterversammlung eingeladen. Dagegen hatte Westhelle geklagt.
Die Hessen drücken Schulden in Höhe von insgesamt 2,8 Millionen Euro, das Minus allein aus der abgelaufenen Saison beträgt 700.000 Euro. Das Problem für die Kasseler: Der Insolvenzplan wird erst 14 Tage nach der Zustimmung rechtskräftig, dann aber ist die Frist für den DEL-Lizenzantrag abgelaufen. "Die DEL arbeitet eindeutig gegen die Kassel Huskies", hatte Westhelle schon mehrmals gesagt.